Klettertraining - muss es sein?
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Trainingslehre
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Sebastian Huber
Beiträge: 135
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Beitrag vom: 04.08.2011 - 09:22
Ich möchte mich beim Klettern verbessern und hätt da einige Fragen.
Reicht es um besser zu werden, wenn man regelmäßig klettern geht, immer wieder schwerere Touren probiert und die entsprechenden Techniken lernt oder ist es notwendig, zusätzlich auch noch Krafttraining, Gleichgewichtstraining etc. zu machen? |
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Thorsten Wild
Beiträge: 601
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Beitrag vom: 04.08.2011 - 10:14
Das beste Training für Kletterer zumindest meiner Meinung nach ist tatsächlich Klettern. Wobei du dort dann trotzdem gezielt vorgehen solltest.
Krafttraining: eigentlich eher überflüssig. Denn beim Bouldern z.B. hast du ein intensives Krafttraining tust aber gleichzeitig etwas für deine Technik. Im Gegenzug kannst du beim Krafttraining spezielle Muskeldefizite abbauen, für die du statt dessen immer wieder spezielle Boulder bräuchstes. Aber bevor du eine Stunde Hanteln hebst wäre eine Stunde hartes Bouldern sinnvoller.
Gleichgewichtstraining: Wie beim Krafttraining. Wenn du statt dessen normal kletterst lernt dein Körper am Besten
Cardiotraining: eine gute Grundausdauer ist zwar sehr gut und trägt auch zur gesamten körperlichen Verfassung bei, sollte aber auch nur dann gemacht werden, wenn du keine Zeit zum Klettern hast, da Ausdauer an sich nur minimal die Kraftausdauer (das ist es was du in den Routen haben willst) beeinflusst.
Generell kann man eigentlich sagen: Jedes Alternativtraining solltest du nur verwenden, wenn du aus irgendwelchen Gründen nicht klettern/bouldern gehen kannst. Denn dein Körper formt sich schon beim Klettern und du trainierst gleichzeitig Technik.
Zu den Techniken gibt es sehr viele Möglichkeiten (beschäftige mich gerade intensiv mit Thema Trainingsplan etc.). Die elementarsten sind:
Kraftausdauer: entweder leichte Routen spulen (viele Routen hintereinander) und die Routen auch wieder abklettern (nicht ablassen) oder Bouldern nach dem 4x4 Prinzip. 4 Boulder auf deinem Leistungsgrad, dann 3 Minuten Pause, dann wieder 4 Boulder. Nach 4x4 Bouldern 20-30 Minuten Pause, dann wieder erneut anfangen. Boulder so lange klettern bis du aus ihnen rausfliegst.
Zum Techniktraining: Immer in leichten Routen trainieren und versuchen die Bewegungen möglichst sauber und präzise durchzuführen. Dazur gehört auch Leise treten, eventuell eine gelöste Stelle mal versuchen anders zu lösen. Blind Klettern. Hierfür gibt es meist noch viele Möglichkeiten.
Generell war das jetzt aber nur eine sehr verkürzte Antwort.
Maximalkraft: Hartes Bouldern, eventuell im Überhang. Am besten nach dem 4-3-2-1 Prinzip. 4 Boulder zum aufwärmen, 3 Boulder auf deinem Standardlevel, 2 Boulder auf Maximallevel und 1 Boulder über deine Leistung. Dazwischen immer wieder die nötigen Pausen (nach 4 Boulder Pause, nach 3 Bouldern Pause, etc.) Boulder immer bis zum Ende oder Rausfliegen klettern.
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Thorsten Wild
Beiträge: 601
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Beitrag vom: 04.08.2011 - 10:19
Ach ja...Alternativ kannst du auch mal hier schauen:
www.klettertraining.de |
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Thorsten Wild
Beiträge: 601
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Beitrag vom: 04.08.2011 - 10:24
Ach ja...Alternativ kannst du auch mal hier schauen:
www.klettertraining.de |
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Kalle Demetz
Beiträge: 3324
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Beitrag vom: 04.08.2011 - 11:24
Ich sehe es von zwei Seiten. Generell gebe ich Euch recht, dass das beste Training fürs Klettern klettern selbst ist. Und macht ja auch am meisten Spaß.
Wenn man sich aber gerade in den oberen Schwierigkeitsgraden weiter verbessern möchte, dann reicht klettern als Krafttraining alleine nicht mehr aus. Zusätzliches Klimmzug-, Finger- und Campustraining ist meiner Meinung nach unverzichtbar, da man hier durch spezielle Übungen eine wesentlich größere Wirkung erzielen kann als durch klettern alleine.
Ich würd sagen, der richtige Mix machts
Klettern, Krafttraining, Dehnen, Ausdauer (Joggen, Schwimmen, Bergwandern, etc.), Bouldern, Gleichgewichtstraining, Entspannen, ...... |
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Thorsten Wild
Beiträge: 601
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Beitrag vom: 04.08.2011 - 11:41
Hm...ab welchen Grad meinst du mir oberen Grad? |
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Kalle Demetz
Beiträge: 3324
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Beitrag vom: 11.08.2011 - 08:51
Je schwerer man klettert, umso wichtiger wird zusätzliches Training. Bis zum 7. Grad kann man sich sehr gut durch Klettern und Techniktraining verbessern (hier ist meiner Meinung nach Krafttraining eher hinderlich für die spätere Entwicklung). Wenn man im 8. Grad klettert, dann sollte man die wichtigsten Techniken beherrschen und ein umfangreiches Bewegungsrepertoire entwickelt haben. Eine weitere Verbesserung erfolgt dann häufig über zusätzliches Training:
- Kraft (Maximalkraft, Kraftausdauer, Schnellkraft)
- Gleichgewicht
- Taktik
- Psyche (Sturztraining)
- etc.
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Martin Hagn
Beiträge: 809
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Beitrag vom: 10.01.2012 - 22:36
Schon Wolfgang Güllich hat gewusst "Genügend Kraft ist ein Zustand den er nicht gibt!"
und außermdem:
"Control is nothing without Power"
Kraft gibt dir einfach mehr Reserven und lässt dir Spielraum. |
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Kalle Demetz
Beiträge: 3324
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Beitrag vom: 10.01.2012 - 23:05
dem kann ich nur bedingt zustimmen - wenn wolfgang güllich im 11. grad unterwegs war und meinte, dass man nie genug kraft haben kann, dann hatte er da auch recht.
wenn aber jemand im 5. grad klettert und meint, sich mittels krafttraining verbessern zu müssen, dann wird der auf dauer keinen erfolg haben. denn er vergeudet die kraft durch eine schlechte technik und wird vor allem keine bessere technik erlernen.
deshalb:
erst terchniktraining, dann krafttraining (und dann kanns nicht zu viel kraft sein) |
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Daniel Steinbichl
Beiträge: 45
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Beitrag vom: 12.01.2012 - 10:55
Wenn man schwerer klettert, dann dürfte reines Klettern nicht mehr ausreichen um sich weiter zu verbessern. In diesem Fall kann man oft durch zusätzliches Krafttraining sein Kletterlevel erhöhen. |
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