Kraft vs. Klettertechnik
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Trainingslehre
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Andi Müller
Beiträge: 26
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Beitrag vom: 20.02.2015 - 10:52
Und Du meinst Axel, der Ondra kann über 100 Klimmis mit seinen (überschaubaren) Bi/Tri/Zeps??? ziehen?
Ich bin aber völlig d`accord mit Dir, wobei man zwei "Dimensionen" noch mit einbeziehen sollte:
1. Erfahrung (was spar ich Kraft, wenn ich eine Tour "lesen" kann und nicht pro Zug immer ne Millisekunde länger blockieren muss, bis ich antreten kann...)und
2. die "Art" der Kletterei in Verbindung mit Vorstiegspsyche.
Bist Du da "stark" wird sich "weniger am Fels geklammert" und das rechnet sich, wenn die 8er Ausstiegstelle in der 14 SL kommt, nach nem 12m runout... |
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Andi Müller
Beiträge: 26
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Beitrag vom: 20.02.2015 - 10:59
...und am meißten unterschätzt wird meiner Meinung nach die Fingerstellungen an den versch.Griffen zu trainiern, bzw. intuitiv zu erkennen, insbesondere welche benutze ich, Aufstellungsgrad, Belstungsrichtung, Daumen mitbenutzen, etc.! |
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Anna Witt
Beiträge: 985
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Beitrag vom: 20.02.2015 - 11:03
Hi Felix, danke, ich kannte den Begriff echt nicht, aber die Art des Trainings schon, und die finde ich äusserst sinnvoll. |
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Anna Witt
Beiträge: 985
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Beitrag vom: 20.02.2015 - 11:13
Hi Thomas und Kalle
So, Ironiemodus aus, ich finde auch im Zehnten Grad gilt immer noch dass man Kraft mit Technik + Beweglichkeit + Konzentration und andersrum Technik mit Kraft ersetzen kann.
Es ist definitiv möglich 10- (auch im steilen Gelände)zu klettern oder 7c/ 7c+ zu bouldern, ohne mehr als 5 Klimmzüge oder gar eine Hangwaage zu können.
Sogar 10+ ohne Hangwaage ist durchaus üblich.
Das ganze sieht dann natürlich unterschiedlich aus, aber oben ankommen zählt.
Klimmzüge sind im Übrigen schon ein Indikator für relative Kraft, da ihr ja mit eurem kompletten KG trainiert.
Im Endeffekt kann doch jeder an der Schraube drehen, die er bevorzugt, solange es nicht zu einem ästhetischen Problem für alle Anwesenden wird. |
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Axel Westermeier
Beiträge: 163
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Beitrag vom: 20.02.2015 - 11:15
Ich denke, dass 100 Klimmzüge in der Profiliga nichts besonderes sind. Hab mal den Bock in Erlangen am Campus gesehen, der hat da Klimmzüge in einer Geschwindigkeit gezogen...
Ines Pappert beispielsweise 100 Stück
http://www.klettern.de/community/vertical-life/das-kraftpaket-ines-papert.419841.5.htm
Hier mal ein kleines Trainingsvideo von Jan Hoyer:
https://www.youtube.com/watch?v=igYhX5xyprw
Natürlich gibt es noch viel mehr Faktoren wie auch Beweglichkeit, Gleichgewichtsgefühl usw. - wollte diese Faktoren nur nicht alle aufzählen. |
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Andi Müller
Beiträge: 26
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Beitrag vom: 20.02.2015 - 11:21
@ Anna
Wusste gar nicht, dass man auch seinen Popo mittrainieren muss...
Ehrlich gefragt/gemeint:
Trainiert man denn nicht unbewusst das Lieber, was einem "leichter" fällt? und man schneller Erfolge verspürt?
Ich z.B. fühl mich psyschich viel besser, wenn ich weiß, dass ich die 20 Klimmis ziehe...
...aber, dann bin ich wieder bei Dir, ist die "Enttäuschung" groß, wenn ich trotzdem nicht oben ankomme und Du Dir eins pfeiffst, dabei (mit 4,38 Klimmis).
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Kalle Demetz
Beiträge: 3324
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Beitrag vom: 20.02.2015 - 11:25
Anna, sehe ich auch so. Nur wenn man irgendwo einen Mangel hat, dann gibts halt Kletterer, die diesen nicht haben und die sind dann halt einen Grad besser
Ich kenne mehrere Kletterer, die im 10. Grad unterwegs sind und eher wenige Klimmzüge schaffen, aber wenn diese jetzt auch noch ein bisschen Kraft hätten... |
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Anna Witt
Beiträge: 985
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Beitrag vom: 20.02.2015 - 17:55
Klar, mir z. B. schadet ein bisschen mehr Kraft nichts. Ich arbeite z. Zt. auch vorsichtig dran. Aber in meinem Alter muss man aufpassen, dass man sich dabei nicht verletzt. |
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Randolph Möllenberg
Beiträge: 47
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Beitrag vom: 20.02.2015 - 19:55
Zitat: Ich kenne mehrere Kletterer, die im 10. Grad unterwegs sind und eher wenige Klimmzüge schaffen, aber wenn diese jetzt auch noch ein bisschen Kraft hätten...
Ich denke nicht, das man Kraft mit Menge der Klimmzüge gleich setzen kann. Ist halt eine Kraftkomponente, wie wichtig die jetzt ist hängt halt stark von der Route. Wenn man eine 50m lange stark überhängende Ausdauerroute, dann hilft es sicherlich mehr als 10 Klimmzüge zu können. Wenn ich dagegen schon Beispiel an die Schlüsselseillängen von der Dawn Wall denke, da ist es bestimmt irrelevant ob man 5,10 oder 50 kann. Stattdessen kommt es da dann (neben der Technik natürlich) mehr auf Fingerkraft, Schulterkraft und Rumpfkraft an. Dagegen gibt es aber auch bestimmt andere Route in dem Schwierigkeitsgrad, die so gut wie unmöglich sind, wenn man nicht einarmig blockieren kann. |
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Anna Witt
Beiträge: 985
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Beitrag vom: 20.02.2015 - 20:08
Da hast du Recht. Ich halte die Anzahl der Klimmzüge auch für ziemlich unwichtig. Einen Klimmzug mache ich fast nie in einer Route, am ehesten mal in einer Traverse, wenn ich zwischen Linkshook und Rechtshook (oder umgekehrt) wechsel und nicht den Boden streifen will. Und das gilt auch für richtig steile Routen!
Im achten Grad klettere ich in der Regel alles am langen Arm oder beuge ihn leicht und fast ohne Kraft, wobei die Beschleunigung aus der Hüfte kommt. Eigentlich brauche ich meinen Bizeps erst im zehnten Grad.
Und klar: Je weniger steil, desto wichtiger ist oft die Fingerkraft und diagonale Körperspannung. |
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