Rechtsprechung Bouldern
Kletterforum ->
Plauderecke
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Katja Bühlmeyer
Beiträge: 1
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Beitrag vom: 08.03.2016 - 23:34
Schön, dass sich an der Diskussion zu einem so wichtigen Thema so viele Menschen beteiligen. Ich bin in vielen Fällen eurer Meinung und werde nicht müde darauf hinzuweisen, dass die Kletterregeln gerade im Hinblick auf unsere allerjüngsten Mitglieder eingehalten werden müssen.
Sicherheit steht hier an oberster Stelle! Ich gebe seit Jahren Kinderkurse und bin der festen Überzeugung, dass man als Erwachsener, ob bei Kletterkursen oder gemeinsamen Aktivitäten mit Kindern am Fels oder in der Halle, immer vorausschauend Acht geben muss - wie im Straßenverkehr auch:
Sehe ich beim Autofahren im Augenwinkel ein spielendes Kind, bin ich ja auch dazu verpflichtet mein Fahrtempo zu drosseln.
Ich muss meine Verhaltensweisen auch am Fels / in der Halle den Umständen anpassen. Welcher Freizeitsport ist es wert, sich oder andere zu gefährden?
Ebenso muss ich beim Bouldern oder Klettern mögliche Gefahrenquellen antizipieren und darf als Erwachsener nicht wegschauen - ich muss darauf hinweisen - vor allem wenn Kinder im Spiel sind. Ich gehe sogar so weit, dass ich als erfahrenerer Kletterer - gerade in einer Vereinsstruktur - ruhig etwas mehr Verantwortung tragen darf und hier proaktiv agiere und für Kinder / Unerfahrene mitdenke.
Dazu sind wir vielleicht nicht rechtlich, jedoch ethisch verpflichtet - eine Gesellschaft in jeglicher Form funktioniert eben nur durch ein Miteinander und das beinhaltet Geben und Nehmen und eben auch die Übernahme von Verantwortung.
2 Erfahrungen aus meinem Leben, die sich für mich auch beim Klettern bewährt haben und ggf. eine solche Situation entschärfen können:
Ich persönlich glaube an den schönen Spruch: „Das Lächeln das Du aussendest kehrt zu dir zurück“ ...und....so ist es auch bei allen anderen Dingen im Leben - man bekommt das zurück, was man investiert - und meist viel mehr - auch wenn man das nicht immer sofort spürt!
Und eine weiter interessante Erfahrung, die ich machen durfte: wenn man die Menschen freundlich aber bestimmt darauf hinweist, sind die meisten einsichtig und denken über ihr Verhalten nach: hier gilt ganz eindeutig: der Ton macht die Musik! Ich habe mir dahingehend in der Vergangenheit immer wieder Feedback geben lassen - man merkt meist gar nicht, wie das Gesagte beim anderen ankommt. Falls also mal eine unerwünschte Reaktion des Gesprächspartners kommt, lohnt es sich auch auf seine eigenen Verhaltensweisen zu achten. Hört sich vielleicht im ersten Moment so an, als sollte man den Fehler bei sich suchen - NEIN - das ist es nicht: wir selbst haben jedoch die Möglichkeit durch UNSER Verhalten auch das des anderen zu beeinflussen um dem eigenen Ziel näher zu kommen. Das ganze nennt sich Manipulation ist grundsätzlich negativ besetzt (was dem Ganzen nicht gerecht wird), wenden wir jedoch alle Tag für Tag an, um unsere Ziele / Meinungen / ... durchzusetzen / rüberzubringen. Je flexibler wir in unseren Verhaltensweisen sind, desto eher kommen wir zu unseren gewünschten Zielen. Zu Verhaltensflexibilität zähle ich jedoch keine verbalen persönlichen Angriffe.
Und damit komm ich zu einem wichtigen Punkt:
Ich finde es verdammt egoistisch und sehr sehr schade, das hier in diesem Forum gegen Menschen, in dem Fall Vorstände, gewettert wird, die ihre Freizeit für andere opfern: Wem bringen denn persönliche Anfeindungen etwas???
Nichtsdestotrotz sollte das Thema Kinder und Sicherheit natürlich immer diskutiert werden - jedoch sachlich!
Ich persönlich bin sehr froh, dass wir Vereine haben, die uns Möglichkeiten zum Austausch und Sporteln geben und in diesen Vereinen muss es neben Regeln zur Sicherheit auch Kompromisse geben, sowie ein Miteinander und auch ein Füreinander - ich hoffe nicht, dass es Menschen gibt, die das mutwillig zerstören - wem es nicht passt, der darf ja jederzeit austreten - das gehört dazu und ist völlig normal.
In unserem oben beschriebenen Fall handelt es sich nämlich um einen gemeinnützigen Verein mit vielen freiwilligen Helfern. Ich bin keiner davon, aber sehr dankbar, dass es so viele gibt, die sich einbringen. Und es macht mich fast wütend, wenn man hier gegen Menschen wettert, die ihre Freizeit für andere opfern.
In jedem Fall hat uns der sachliche Teil dieser Diskussion geholfen, dass Thema Kinder und Sicherheit in Boulderhallen noch einmal neu zu überdenken und aufzuzeigen - das hilft allen Vereinen und kommerziellen Hallenbetreibern sicherlich enorm. Dafür Danke an alle.
Herzliche Grüße und Euch allen viele schöne Klettererlebnisse (ob mit oder ohne Kinder
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Andi Müller
Beiträge: 26
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Beitrag vom: 09.03.2016 - 05:56
Moin Katja.
Schön gesprochen und sowas von politisch korrekt!
Ich hoffe, Du bist Mama, und Du denkst an diese Worte, wenn Dein Kind von der Schule nachhause kommt und erzählt, wie wie schlimm doch EIN(E) Lehrer(in) zu ihm IST..
Bloß weil man etwas freiwillig, gemeinnützig tut. IST man frei von Verantwortung, insb. wenns mal unbequem und unangenehm werden kann und tut! Das Gutmenschentum hat immer auch einen persönlichen Grund!!!
Und noch provokativer:
Typisch unsere Gesellschafts-Kultur. Jeder muss ALLES dürfen KÖNNEN!!!
EIN BISCHEN MEHR DEMUT VON DEN ELTERN!!!!! IST gefordert. Warum MUSS MAN ZUM BOULDERN sein Kleinkind mitnehmen, wenn man es wissentlich in Gefahr bringen kann. Dann doch eher Hüpfburg...,ach dass IST nicht cool und trendy für die Eltern...so spaßbefreit...!
An den Vorstand: Macht doch NE Hüpfburg auf, MIT ner Boulderwand für Erwachsene!!!
Kafffegruß, TomTom
Oder meint Ihr, die "Annas" beschweren sich dann, das die Boulder zu leicht sind und das Gekreische zu laut?!?!? |
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Kalle Demetz
Beiträge: 3324
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Beitrag vom: 09.03.2016 - 09:15
Hier zieht doch niemand über einen Vorstand her. Ich bin mir sicher, dass Anna den Vorstand ganz freundlich darauf aufmerksam gemacht hat, dass es gefährlich ist, wenn Kinder im Boulderbereich spielen. Das ist das Erste, was man Kindern in einer Klettergruppe (sogar bei Kindergeburtstagen) sagt, dass sie nicht unter Kletterern stehen sollen. Hier geht es nur um die Sicherheit.
Wenn der Vorstand oder die Eltern einen in FAST ALLEN Kletterhallen geltenden Sicherheitsstandard so missachten, dann müssen sie sich auch Kritik gefallen lassen. |
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Martin Grulich
Beiträge: 1067
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Beitrag vom: 09.03.2016 - 10:11
Hallo Katja,
sehr schöner Kommentar , aber:
Zitat: wem es nicht passt, der darf ja jederzeit austreten - das gehört dazu und ist völlig normal.
Wem es nicht passt, dass der Vereinsvorstand (Vater von 3 kleineren Kindern ) und die Eltern fortlaufend gegen die Sicherheitsbestimmungen und Regeln der Benutzerordnung verstoßen, der kann ja gehen.
Leider ist es heutzutage völlig normal, dass jeder macht, was er will. Oft passiert dann nix und der Schwächere hat zwar Recht, aber das Nachsehen. Aber das ist zum Glück nicht immer so. Es gibt auch ab und zu noch Leute mit Zivilcourage, die sich nicht einfach alles gefallen lassen und das gibt dann manchmal Ärger. Ärger will keiner, auch kein Vereinsvorstand und dann heißt´s: Wenn´s Dir nicht passt, kannst ja gehen .
Deshalb:
Entweder es halten sich alle an die Benutzerordnung
oder
man ändert die Benutzerordnung entsprechend
oder
man ändert die Kletterhalle entsprechend.
So einfach ist das - oder auch nicht...
Gruß Martin |
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Angie Schönberg
Beiträge: 268
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Beitrag vom: 09.03.2016 - 10:13
Hallo Katja,
ich engeriere mich ehrenamtlich bei der DAV-Sektion. Mein Erstreben ist es, mit besten Wissen und Gewissen zu handeln und das Interesse von allen Seiten zu betrachten.
Hier hat es den Anschein, das Interesse von den Eltern wird mehr gewahrt, das Problem ist, er potenziert damit die Gefahr für die Kinder, die er eigentlich schützen möchte, und fördert die Unzufriedenheit der Kunden, zbs. von Anna.
Es muss für alle Beteiligten eine bessere Lösung gefunden werden!
VG Angie |
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Angie Schönberg
Beiträge: 268
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Beitrag vom: 09.03.2016 - 12:32
ups, ein absoluter verbuckstabsler ich meinte, ich engagiere mich.....
Ich meinte noch, ich will dem Vorstand keine Absicht unterstellen, aber die Betrachtungsweise ist zu einseitig! |
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Gunilla Hack
Beiträge: 1
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Beitrag vom: 09.03.2016 - 15:20
Ich bin auch ein Mitglied in besagter Boulderhalle und möchte hier auch mal meine Meinung äußern.
In der Halle ist es so, dass die Mitglieder die eine Jahreskarte besitzen einen dauerhaften Zugang zum Raum bekommen. Das bedeutet auch, dass wenn es zu Verstößen gegen die Nutzungsordnung kommt, dies der Vorstand nur dann erfährt, wenn sich jemand beschwert oder dieser Anwesend ist.
Wenn sich also zwei Parteien in der Halle aufhalten, wie in unserem Fall, Kinder + Eltern und andere Mitglieder, ist es von großer Bedeutung Sozialverhalten zu zeigen.
Das bedeutet z. B. wenn eine Familie mit einem Kind kommt, dass dann auch mal Rücksicht angesagt ist und das Tor nicht bei Minusgraden aufgerissen wird. Es muss auch so sein, dass Eltern auf ihre Kinder achtgeben und diese sich ordnungsgemäß verhalten.
Ein Verein fußt auf gegenseitigem Miteinander.
Wie ist das in kommerziellen Hallen wenn viel los ist? Dort muss doch auch Rücksicht genommen werden nicht nur auf Kinder sondern auch auf Erwachsene. Und Kinder machen nicht immer das was die Eltern sagen, dass liegt wohl in ihrer Natur.
Bei so einer Art der Hallenbetreibung ist es sehr wichtig aufeinander achtzugeben und Sozialverhalten zu zeigen. Ansonsten müsste der freie Zugang für die Mitglieder eingeschränkt werden.
Ich möchte damit nur aufzeigen, dass es in diesem Fall unterschiedliche Perspektiven gibt(wie immer!). Und es ist sehr traurig, dass eine Meinungsverschiedenheit in einem öffentlichen Forum diskutiert werden muss, wobei die wesentlichen Einzelheiten dem Betreiber wie auch den Nutzern dieses Forum gar nicht bekannt sind.
Ich finde hier sollte sich jeder einmal die Frage stellen, inwiefern diese Anschuldigung berechtigt ist und wenn, ob sich dann nicht ein signifikanter Teil der Hallenmitglieder zusammenschließen und gegen diese „ Kindeswohlgefährdung“ vorgehen würden.
Aber vielleicht fehlt den Mitgliedern auch einfach die Zivilcourage!
PS: Ich habe keine Kinder.
Beste Grüße
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Kalle Demetz
Beiträge: 3324
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Beitrag vom: 09.03.2016 - 16:39
Über die Halle selber wird ja gar nicht diskutiert - ich kenne sie nicht. Die Halle ist nur der Auslöser der Diskussion. Besonders interessant finde ich es aber, dass diese gewisse Halle sofort ein Begriff ist, wenn sich das Thema um rücksichtslose Eltern und deren Kinder dreht. Soweit ich gelesen habe, wird der Name der Halle selber nie erwähnt...
Es geht darum was ist, wenn ein Kletterer beim Bouldern auf den Boden fällt und dabei ein Kind verletzt wird, das trotz Aufforderung weiterhin im Sturzbereich gespielt hat. Meiner Meinung nach sollten Eltern - vor allem, wenn sie selber Kletterer sind - ein gewisses Verantwortungsbewusstsein der eigenen Kinder gegenüber haben... bevor etwas passiert.
Ich selber betreue eine Kindergruppe in einer Münchner Kletterhalle und wir achten immer darauf, andere Kletterer weder zu stören noch zu gefährden. Das geht völlig problemlos, wenn man ein wenig Rücksicht aufeinander nimmt.
Übrigens: Ich finde es gar nicht so negativ, wenn man solche Probleme öffentlich in einem Forum anspricht. Anscheinend machen sich jetzt schon mehr Leute Gedanken über dieses Problem, als bei persönlichen Gesprächen in der Halle |
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Anna Witt
Beiträge: 985
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Beitrag vom: 09.03.2016 - 19:19
off topic: Eigentlich waren es ja nur einleitende Worte , aber zur Entwirrung der Verwirrung und zur Aufklärung der Unaufgeklärten:
Seit Heinrich Böll sind Personen und Handlungen natürlich frei erfunden. Sollten sich bei der Schilderung gewisser Praktiken Ähnlichkeiten mit den Praktiken in gewissen Boulderhallen ergeben haben, so sind diese Ähnlichkeiten weder beabsichtigt, noch zufällig, sondern unvermeidlich. |
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Bernhard Beim
Beiträge: 142
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Beitrag vom: 09.03.2016 - 19:27
Hmm eigentlich wollt ich nix dazu schreiben, tu das jetzt aber doch. Was ich heutzutage Schade finde, und leider schon persönlich häufig erlebt habe ist, dass sobald man Eltern auf z.B. ein Fehlverhalten ihrer Kinder hinweist sofort der Böse ist... D.h. mein Kind doch nicht blah blah.. Meine Freundin ist Lehrerin und erlebt dies Ständig.. uneinsichtige Eltern, keine Konsequenzen für das Kind. Damit lernt das Kind nur eins und zwar ich halt mich an keiner Regeln die anderen werden schon Nachgeben. Dieses Problem gibts mitterlweile in allen Gessellschaftschichten. Schade ist, dass es jetzt auch beim Klettern so angekommen ist (ist ja jetzt mainstream...) Ich würde mir einfach mal wünschen das Eltern hier Konsequenter sind im beibringen von Regeln oder auch vernünftiger, wenn das Alter einfach noch nicht passt. Nur aus Egoismus die Kinder mitzuschleppen ist einfach verwerflich, und ja Kinder müssen wohl noch nicht mit 3 das Klettern in der Boulderhalle anfangen. Es gibt auch andere Möglichkeiten hierfür.... Und zum Schlusswort noch: Ich glaub so wie ich die Anna kenne, das Sie sehr besonnen reagiert hat. Und wenn auf mehrmaliges Ansprechen keine Reaktion erfolgt, und man dann mal vielleicht etwas pampig wird ist wohl normal.. manche wollens halt nie lernen erst wenn was passiert ist. Und noch was. Gut das man draußen seine Ruh haben kann. |
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