Routen schrauben
Kletterforum ->
Erschließer und Erstbegeher
|
|
|
Kalle Demetz
Beiträge: 3324
|
Beitrag vom: 01.02.2014 - 23:00
Von einem anderen Thema verschoben:
Kann ein Kletterer schwerer schrauben als er selber klettert? Ich denke, dass das ein guter Routenschrauber durchaus kann.
Was meint Ihr? |
Seitenanfang |
|
|
|
Thomas Zilch
Beiträge: 293
|
Beitrag vom: 01.02.2014 - 23:14
...es sollten generell nicht routen über der eigenen leistungsgrenze geschraubt werden, oder? und werden die dann auch noch von den schraubern bewertet? so ein bleedsinn... |
Seitenanfang |
|
|
|
Kalle Demetz
Beiträge: 3324
|
Beitrag vom: 01.02.2014 - 23:33
klar kann man routen über seinem niveau schrauben. wenn man gerade noch die einzelzüge klettern kann, dann liegt man bei einer tour locker einen grad über seinem leistungsniveau.
weiter kann man sich bewegungen im eigenen schwierigkeitsgrad überlegen und einfach etwas kleinere griffe und tritte nehmen. oder man schraubt die züge immer ein loch weiter, als man sie gerade klettern kann. oder eine kombination aus obigen punkten.
wichtig ist, dass man erfahrung hat und auch ein entsprechendes bewegungsrepertoire besitzt, damit die touren schön werden. rein von den bewegungen her ist es für einen 5er kletterer sicher schwerer, einen schönen 6er zu schrauben, wie für einen 8er kletterer, der einen schönen 9er.
wie sollten sonst weltcup-touren geschraubt werden? die werden immer von kletterern geschraubt, die schlechter als die teilnehmer sind (sonst wären sie selber die weltmeister) |
Seitenanfang |
|
|
|
Anzeige
|
Thomas Zilch
Beiträge: 293
|
Beitrag vom: 02.02.2014 - 00:33
Aha ... |
Seitenanfang |
|
|
|
Thomas Zilch
Beiträge: 293
|
Beitrag vom: 02.02.2014 - 11:54
Ja, machen kann man alles, aber ob es halt Sinn macht. Es ging ja hier nicht um Weltmeisterrouten sondern um eine lokale Kletterhalle für Normalverbraucher.
Und eine Route definiert sich ja nicht nur über die Größe Ihrer Griffe sondern auch über die Komplexität ihrer Bewegungen. Leute die nicht so viel Kletterroutine haben oder die komplexe, technische Bewegungen am Fels nicht verarbeiten können, haben ein weit geringeres Repertoire an abrufbaren Bewegungsmustern die sie dann auch nicht auf künstliche Routen übertragen können. |
Seitenanfang |
|
|
|
Kalle Demetz
Beiträge: 3324
|
Beitrag vom: 02.02.2014 - 13:07
Wieviele Touren hast denn schon geschraubt, um sowas zu behaupten? Hast schon ne Routenschrauber Ausbildung hinter Dir oder sind Deine Aussagen Deine persönliche Meinung.
Ich behaupte jetzt einfach mal das Gegenteil. Ein bis zwei Grad über seinem Kletterlimit zu schrauben ist gar kein Problem. Es gibt kaum eine Kletterhalle, in der die Routenschrauber nicht über deren Kletterlimit schrauben. Es würde sonst in kaum einer Halle 10er geben.
Solltest der Meinung sein, dass Du das an den Touren erkennst, dann können wir gerne einen Test in PAF oder im High-East machen. Du probierst Touren und sagst mir dann, ob der Schrauber diesen Grad klettern kann
Ich geb Dir Recht, dass ein 6er Kletterer keinen 8er schrauben kann, aber ein 8er Kletter problemlos einen 10er. Problematischer siehts aus, wenn ein 8er Kletterer einen 4er schrauben soll. Hier muss man sich überwinden, sich strikt an gewisse Kriterien zu halten, sonst werden die Touren zu komplex. |
Seitenanfang |
|
|
|
Thomas Zilch
Beiträge: 293
|
Beitrag vom: 02.02.2014 - 14:21
Was hat denn das damit zu tun wieviele Routen ich schon geschraubt habe?
Kannst ja gernedas Gegenteil behaupten wenn es dir gefällt. Fakt ist halt das nur Schrott rauskommt wenn Leute Routen schrauben in Graden in denen Si esich nicht auskennen. Und wie die von dir zitierten 10er in KLetterhallen sind kannst du doch hinter denem Computer gar ned beurteilen mein Lieber. |
Seitenanfang |
|
|
|
Anzeige
|
Martin Grulich
Beiträge: 1067
|
Beitrag vom: 02.02.2014 - 14:57
Also gut, ich habe mit Sicherheit die wenigste Kletterhallenerfahrung von Euch allen , trotzdem bringe ich mich hier jetzt ein.
Mir sind noch keine Klettergriffe* untergekommen, die mich so richtig an Naturfels (vor allem Kalk) erinnert haben. Und auch die Klettereien selber nicht, weil alles definiert und offensichtlich ist.
Durch dieses "vorgeschriebene" Klettern treten auch spezielle Probleme, wie z. B. Größenprobleme noch mehr zu Tage, weil es einfach kaum alternative Lösungsmöglichkeiten gibt.
Deshalb sind auch Bewertungen im Vergleich zu Naturfelsklettereien besonders schwierig. Aber Bewertungen sind ja nicht erst seit den Kletterhallen ein ewiger Grund zum Streiten. Routenbauer werden es deshalb mit der Bewertung wahrscheinlich immer schwer haben. Sie sind eigentlich in der Situation, wie ein Erstbegeher. Deshalb sollten sie einen Bewertungsvorschlag abgeben, der dann angepasst werden kann.
Auch zur Schönheit einer Route wird es immer verschiedene Meinungen geben.
Allein bei der Sicherheit kann man vielleicht der von Kalle angesprochenen Regel folgen, die Schlüsselstellen in den oberen Bereich einer Route zu verlagern.
Viel Spaß beim Schrauben
Gruß Martin
|
Seitenanfang |
|
|
|
Kalle Demetz
Beiträge: 3324
|
Beitrag vom: 02.02.2014 - 15:06
@thomas:
ganz einfach. wenn jemand noch nie geschraubt hat, dann kann er es gar nicht beurteilen, ob sowas geht.
und woher willst du wissen, ob nur schrott rauskommt, wenn du weder weißt, wer die jeweiligen touren geschraubt hat bzw. was diese person klettert.
das angebot gilt: klettere touren (können ja auch 8er sein) und dann sag mir, ob die touren schön sind und was du meinst, was der routenschrauber klettert. wirst dich wundern, wie oft du daneben liegst... |
Seitenanfang |
|
|
|
Anna Witt
Beiträge: 985
|
Beitrag vom: 02.02.2014 - 16:18
Hi Thomas, ich bin jetzt wirklich kein Spezialist für Kletterhallen, kann das also jetzt nur vom Felsklettern übertragen.
Ich kann in Routen, die ich nicht klettern kann, oft alle Züge machen oder mir zumindest vorstellen, wie die Bewegung funktioniert. Manchmal fehlt es nur an Kraft. Ich kann auch in Bouldern, die weit über meinem Kraftlimit liegen, anderen die besten Bewegungen ansagen.
Und genau deswegen glaube ich, dass man Routen über seinem maximalen Schwierigkeitsgrad schrauben kann.
Ich denke, dass das eigene technische Können, die Bewegungsvielfalt das Limitierende sind. Da tut sich meiner Meinung nach von 10- bis 11- nicht mehr sooo viel, da ist dann doch meist nur die Maxkraft/ Maxkraftausdauer limitierend.
Das ein Sechserkletterer schlecht einen Neuner schrauben kann, glaube ich auch. Und auch bei zwei Graden drüber, also einem Achter, wird das glaube ich eher nichts gescheites.
Aber es gibt auch Leute, die in der Halle schwer klettern, aber die Schwierigkeit auch nur über den Abstand der Griffe zu einander und schlecht plazierte Tritte zu steigern versuchen. Die schrauben dann auch unter ihrem max. Grad scheisse. |
Seitenanfang |
|
|
|
|