Bouldern auf der Haardt bei Bad Dürkheim:
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Hartwig Pudzich
Beiträge: 142
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Beitrag vom: 04.12.2013 - 14:42
Zur Info und Beachtung:
Stand November 13:
Zum Ablauf der einjährigen Erprobungsphase fand am 21. November ein Treffen der Kletterverbände (PK, DAV Worms) und der zuständigen Behördenvertreter statt. Das Ergebnis des 12monatigen Erprobungsphase lässt sich wie folgt zusammenfassen:
◦Die Boulderaktivitäten haben abgenommen
◦Das Umfeld der Felsen ist soweit sauber
◦Die Magnesiaspuren, bezogen auf das gesamte Gebiet, haben abgenommen.
◦In der Höhle (aka Energiezentrum) wurde nach der Reinigungsaktion im Spt. 2012 eine suksesive Zunahme der Magnesiaspuren festgestellt
◦Nach dem Sept. 2012 gab es keine koordinierte Putzaktion mehr
Insbesondere die 2 letzten Punkte hat die zuständige Kreisverwaltung angemahnt. Die Entscheidung, ob und wie die Vereinbarung weitergeführt wird, lassen die Behördenvertreter offen. In Aussicht wurde eine Verlängerung der Erprobungsphase gestellt, vorausgesetzt die Magnesiaspuren in der Höhle nehmen erkennbar ab. Dies setzt neben einem konsequenten !! Magnesiaverzicht auch eine Grund- und, sollte es trotz Magnesaiverbots zu Magnesiaflecken kommen. eine regelmäßige Reinigung voraus.
Die Historie:
http://www.pfaelzer-kletterer.de/content/_inhalt/ak/hs_heidenfels.htm |
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Anna Witt
Beiträge: 985
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Beitrag vom: 04.12.2013 - 17:14
Wer hat denn ein Problem mit den Magnesiaflecken?
Und warum?
Ich dachte der "Magnesia zerstört Sandstein"- Mythos sei längst widerlegt.
PS: Die Lösund könnte Fl-chalk sein, denn das hinterlässt keine Spuren. |
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Michael Maué
Beiträge: 53
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Beitrag vom: 04.12.2013 - 20:54
Na, da muß ich aber doch mal...
Da das kein Mythos ist, kann er auch nicht widerlegt werden -- Sandstein nimmt Schaden von Chalk, Kalk profitiert davon. Natürlich wird der Sandstein nicht davon zerstört, aber die feinen Poren des Gesteins, die die besondere Griffigkeit und Reibung des Sandsteins ausmachen, werden zugeschmiert und die Griffe richtig schleimig.
Außerdem ist, rein sportlich betrachtet, Chalk der Tod jeder Onsight-Begehung, zumindest im Roten Sandstein der Pfalz. Man sieht schon vom Boden aus, wo man hinlangen sollte...
Letztlich ist das alles aber auch völlig egal. Denn das einizige, was unterm Strich zählt, ist die Tatsache, daß es den Naturschützern ein Dorn im Auge ist und in der Pfalz (im Gegensatz zu vielen anderen Gebieten) nur deshalb ein für die Kletterer sehr brauchbarer, ich meine sogar beispielhafter Konsens gefunden wurde, weil fast vollständig auf Chalk verzichtet wird. Zumindest von den Kletterern, die dort auch noch die nächsten Jahrzehnte ihren Sport ausüben möchten...
Auf diesem Konsens kann man sich auch nicht ausruhen, sondern das ist eine nie endende Arbeit der Arbeitskreise der PK gemeinsam mit den Behörden und Naturschutzverbänden, die aber bereits seit Jahrzehnten dafür sorgt, daß in der Pfalz, in Zeiten wo anserswo mit einer kurzen Unterschrift ganze Klettergebiete plötzlich der Vergangenheit angehören, in jedem Frühjahr noch nicht mal 10% der Felsen zum Schutz der brütenden Raubvögel gesperrt werden. Uns bleiben somit noch locker 400 Felsen zum klettern. Dafür, daß wir ansonsten weitgehend unreglementiert unserem Sport nachgehen können, ein sehr geringer Preis...
Um auf das Beispiel Haardt zurückzukommen:
Seit Jahren wird dort mit einer Sperrung gedroht, sollte der exzessive Gebrauch von Magnesia, der für viele Boulderer anscheinend ganz selbstverständlich dazugehört, nicht aufhören. Ich weiß nicht mehr, wie viele Appelle seitens der PK es seither gab, doch bitte dort endlich mal den Müll wegzuräumen (schlimm, daß man an sowas erst appellieren muß...) und die Magnesiaschmierereien sein zu lassen. Wer so unbelehrbar ist, geht dann halt irgendwann nicht mehr in Ruhe und frischer Luft im Wald zum Bouldern, sondern verzieht sich dann zwangsläufig in eine stickige. laute (und teure...) Halle.
Soviel zur Frage, wer sich denn an Magnesiaflecken stört. Das sind nicht nur die Behörden und Naturschützer, sondern auch die einheimischen Kletterer, die sich Sorgen machen, wegen einiger Außenseiter irgendwann mit sehr unangenehmen Konsequenzen konfrontiert zu werden. Immerhin würde es die Verantwortlichen noch nicht mal einen Fingerschnips kosten, alle Kletteraktivitäten in der Pfalz sofort zu beenden -- wir klettern fast ausschließlich an Naturdenkmalen, an denen das Klettern rein rechtlich nur geduldet ist. |
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Anna Witt
Beiträge: 985
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Beitrag vom: 04.12.2013 - 22:12
Warum es euch Kletterer stört, hast du jetzt beantwortet.
Aber warum stört es die Naturschützer?
Und warum stört es die Behörden? |
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Anna Witt
Beiträge: 985
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Beitrag vom: 04.12.2013 - 22:26
Achso, ich bin echt wissbegierig und lasse mich von Fakten gerne überzeugen: Gibt es da irgendwelche wissenschaftlichen Untersuchungen? |
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Chris Bauer
Beiträge: 322
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Beitrag vom: 05.12.2013 - 07:57
Ich zitiere: merkt der *** ergänzend an, daß die Freistellung von naturschutzrechtlichen Verboten, soweit sie materiell-rechtlich überhaupt zulässig ist, im Ermessen der Naturschutzbehörde steht. Ein Anspruch auf Zulassung einer Abweichung von diesem Verbot besteht nur dann, wenn der Schutzzweck die Abweichung erfordert oder erlaubt und das Ermessen der Naturschutzbehöhrde auf Null reduziert ist .... und insoweit der Schutzzweck der Verordnung über das Naturschutzsgebiet *** einer Zulassung des Kletterns nicht entgegensteht, ist nicht ersichtlich, daß die Naturschutzbehörde verpflichtet wäre, die *** bzw. Teile davon zum Klettern freizugeben.
Ich denke wer hier am längeren Hebel sitzt sollte klar geworden sein. |
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Kalle Demetz
Beiträge: 3324
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Beitrag vom: 05.12.2013 - 09:32
Ich finde, generell ist man als Kletterer gut beraten, wenn man gegenüber den Naturschutzbehörden und -Verbänden kompromissbereit ist und sich an Verordnungen hält. Nur so können wir unsere Sportart dauerhaft am Fels ausüben. Denn wir sitzen einfach am kürzeren Hebel....
In Tirol sieht man ganz aktuell, wie man es NICHT macht. Da wird ein Klettergebiet nach dem Anderen gesperrt (siehe Bouldergebiet bei Tumpen), obwohl man mit den Tourismusverbänden einen starken Partner hätte, die mit dem Land Tirol viel Geld ins Klettern investiert haben.
Also haltet Euch bitte an Regeln - es sollte schlimmeres geben, wie am rauhen Sandstein kein Magnesia mehr zu verwenden. |
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Michi Müller
Beiträge: 201
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Beitrag vom: 05.12.2013 - 09:47
Wer gar nicht auf Magnesia verzichten kann, sollte seine Spuren einfach wieder wegputzen. Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es ja kein striktes Magnesiaverbot, sofern die Magnesiaspuren verschwinden
Weiß jemand, ob es eine Vereinbarung bzgl. Flüssigchalk gibt, wie es Anna bereits erwähnt hat? |
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Michael Maué
Beiträge: 53
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Beitrag vom: 05.12.2013 - 12:26
@Anna: Zum Einstieg kann man sich hierzu mal den Film Steiniger Weg von Maximilian Richter ansehen. Dort kommen beide Seiten zu Wort. Weitere Info findet sich auf der Homepage der PK oder Wolfis Forum www.pfaelzer-kletterer.de
Was Flüssig-Chalk betrifft, so ist das meines Wissens erlaubt, ich kenne zumindest nichts anderes. Warum sollte es aber auch verboten sein, denn es hinterlässt ja am Fels keine Spuren. Höchstens an der Haut... |
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Michael Maué
Beiträge: 53
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Beitrag vom: 05.12.2013 - 12:37
Achso, Anna: hast Du mal den Link unter Hartwigs Posting gelesen? Der erklärt eigentlich schon alles. Knackpunkt ist ganz einfach (wie ich geschridben habe), daß die Felsen in der Pfalz fast ausnahmslos sls Naturdenkmale eingestuft sind. Dadurch hat die Behörde volle Entscheidungsgewalt, und Magnesiaflecken auf einem Denkmal kommen net sooo gut... |
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