Sicherung eigene kletterwand
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Sicherungstechnik
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Anna Bimböse
Beiträge: 3
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Beitrag vom: 12.09.2022 - 14:18
Hallo
Ich bin gerade dabei mir meine eigene "kletterhalle" zu bauen, bzw mir über die Zeit das richtige Material zu besorgen, da alles auf einmal für mich nicht machbar ist.
Kurz zu den Gegebenheiten. Ich habe eine Scheune, die misst am Giebel 12m.
Zuerst wird es für mich und meinen Sohn einen Boulderraum geben. Aber wir klettern beide lieber in die Höhe.
Und somit soll das sukzessive erweitert werden, dass man auch in die Höhe klettern kann.
Mein Sohn kann mich die nächsten Jahre noch nicht sichern und ich möchte auch mal allein klettern können.
Jetzt suche ich die richtige Sicherung.
Eine Höhensicherung, in die ich fallen kann und die mich im selben Moment langsam nach unten lässt, ohne dass ich nochmal hochklettern muss.
Kann mir da jemand etwas empfehlen? Es muss etwa bis 95kg aushalten können (da mein hochgewachsener Mann dann mit Sicherheit auch mal will). Es sollte natürlich sicher sein und wenn möglich trotzdem kein Vermögen kosten. Natürlich so viel wie es kosten muss.
Meine Familie wären die einzigen, die es nutzen, wobei wir da nicht über die Kinder reden, die dürfen da nicht hin alleine.
In die kletterhalle ist keine Option, weil es hier keine gibt. Die nächste ist 1 1/2h mit dem Auto und hat beschissene Öffnungszeiten und mit Freunden klettern ist auch nicht, weil hier keiner auch nur nachdenkt klettern zu gehen. |
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Otmar Ender
Beiträge: 4
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Beitrag vom: 12.09.2022 - 14:41
Eine günstige Variante ist ein Fixseil (in deinem Fall wohl ein Statikseil) von der Deche zu hängen und am Einfachstrang mit einer Steigklemme* (oder Tiblock) zu klettern. Wichtig, diese Methode sollte nochmal hintersichert werden.
Beim Hochklettern läuft die Sicherung von alleine mit und bei einem Sturz blockiert das Gerät am Seil. Nachteil, du müsstest oben umbauen und wieder abseilen. |
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Nick Ruhland
Beiträge: 1
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Beitrag vom: 12.09.2022 - 14:43
Es gibt da ein professionelles Sicherungsgerät, das genau deine ansprüche erfüllt. Habs mal in einer Halle gesehen. Aber ich denke, es wird richtig teuer sein |
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Anna Bimböse
Beiträge: 3
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Beitrag vom: 12.09.2022 - 14:58
@Otmar was meinst du mit es sollte nochmal mit hintersichert werden?
Bei der Sicherungsmethode komme ich ja nicht wieder runter oder? Wenn ich aus irgendeinem Grund nur von der Hälfte wieder runter will. Oder irre ich mich da?
@Nick dass es so was gibt, das weiß ich, aber ich hatte wirklich gehofft, dass mir jemand für meine Zwecke etwas empfehlen kann. Ich lasse mich das auch was kosten, wenn notwendig. |
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Otmar Ender
Beiträge: 4
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Beitrag vom: 12.09.2022 - 19:41
Du hast ja nach einer günstigen Variante gefragt. Musst nur lernen wie es funktioniert, aber dann gehts ganz gut.
Beim Klettern arbeitet man falls möglich immer mit Redundanz. Hintersichern kannst beispielsweise mit einem Prusik. Der läuft locker mit und blockiert aber im Notfall.
Kannst natürlich die Tour auch nur halb klettern und dann zum Abseilen umbauen. Nur Projektieren und ne Stelle ausbouldern macht keinen Spaß...
Ist halt günstig. Professionelle Systeme kosten mehrere 1000 €. |
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Susanna Binder
Beiträge: 2
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Beitrag vom: 14.09.2022 - 21:01
Das ist das Problem. Es gibt Varianten zum selber sichern, aber die meisten machen nicht wirklich Spaß. Am Besten gehts noch im Top Rope über ein Fixseil. Voll automatische Systeme sind einfach teuer, weil es um die Sicherheit geht und sehr komplexe Abläufe realisiert werden müssen. Das erfordert langes Forschen und das lassen sich die Firmen dann auch bezahlen.
Wenn du Glück hast kannst du evtl. ein gebrauchtes Sicherungsgerät* ergattern, das in einer Kletterhalle nicht mehr gebraucht wird. |
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Stefan Fiedler
Beiträge: 3
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Beitrag vom: 14.09.2022 - 21:09
Hier hast mal ein paar Hersteller der Selbstsicherungsautomaten bzw. Rückhaltesysteme. Da findest sicher weitere Infos.
Perfect Descent, Toppas, Tru Blue, Twin Point, Honor |
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Veronika Schütz
Beiträge: 2
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Beitrag vom: 15.09.2022 - 09:05
Was kosten eigentlich solche Selbstsicherungsgeräte, also ich meine nicht die Variante mit Steigklemmen oder ähnliches. |
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Nicolas Benezan
Beiträge: 71
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Beitrag vom: 15.09.2022 - 12:51
Die vollautomatischen Sicherungsgeräte mit Fliehkraftbremse z.B. von Perfect Descent kosten m.W so zwischen 2500 und 4000€.
Gebrauchte Geräte sind ganz schwierig zu kriegen. Kletterhallen haben meistens nur ein einziges Exemplar und machen derzeit nicht so oft Pleite... Es gibt ähnliche Geräte für die Absturzsicherung von Bauarbeitern, da müsste man aber auch Beziehungen und viel Glück haben, um was günstiges zu ergattern. Neu kosten die auch immer mehrere 1000€.
Für private Projekte geht es aber auch mit einfacherer Technik fast genauso schnell, ist nur etwas umständlicher. Ich habe zum Solo-Klettern ein "Backup" von Kong. Das läuft mit sehr wenig Widerstand an einem Fixseil mit und ist im Gegensatz zu Steigklemmen und Triblocks explizit für Stürze ausgelegt.
Es gibt sogar ein ähnliches Gerät, mit dem man wie bei einem Grigri* mit einem Hebel sofort wieder ablassen kann, ohne umbauen zu müssen. Hab nur dummerweise den Namen vergessen.
Ich würde das Seil doppelt nehmen, also die Mitte mit einem 8er-Knoten oben an der Decke festmachen. Dann an dem einen Strang mit Kong oä. aufsteigen, oben das Gerät blockieren, Tuber oder 8er in den zweiten Strang einhängen, dann einen Sackstich drunter in das 2. Seil machen und mit dem Fuß reinstehen. Damit entlastet man das erste Seil, und kann dort das Sicherungsgerät* aushängen.
Noch schneller gehts ohne Knoten, indem man das Seil einfach nur 2mal um den Fuß wickelt. Dann muss man aber ganz penibel aufpassen, dass alles stimmt, bevor man abseilt, sonst Absturz!
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Nicolas Benezan
Beiträge: 71
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Beitrag vom: 15.09.2022 - 13:07
Ich hätte auch eine Idee, wie man zumindest 4 mal nacheinander klettern und abseilen kann, ohne umbauen zu müssen, wenn man ein Seil mit min. 60m hat:
Man hängt ein Toprope mit einem Ropeman (Rücklaufsperre) als Umlenker ein. Dann braucht man noch ein Gewicht (1-2kg), das man an eine dünne Schnur mit einer Umlenkrolle hängt. Das Gewicht verbindet man mit einer 2. Rücklaufsperre (T-Block) am nach unten laufenden Ende des Seils.
Man hängt sich mit Grigri* in des nach oben laufende, lange Ende des Seils. Dann zieht man mit der Schnur das Gewicht nach oben. Lässt man die Schnur los, hält das Gewicht das Seil auf Spannung und zieht es nach und nach durch die Umlenkung, wenn man klettert.
Bei einem Sturz blockiert der Ropeman und das Grigri. Wenn man oben ist, oder auch jederzeit zwischendrin, seilt man sich einfach mit dem Grigri* ab.
Solange am langen Ende noch Seil übrig ist, kann man den Vorgang wiederholen. Ist kein Seil zum Ablassen mehr übrig, muss man oben Umbauen, d.h. das Seil entgegen der normalen Richtung der Rücklaufsperre durchziehen.
(Achtung bei derartigen Basteleien. Grigri* ist für Selbstsicherung nicht ausgelegt und blockiert uU. nicht, wenn man die Hand nicht am Bremsseil hat. Knoten drunter rein machen!) |
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