neue Variante des doppelten Achters zum Anseilen
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Sicherungstechnik
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Peter Knipp
Beiträge: 18
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Beitrag vom: 23.10.2016 - 13:16
hallo zusammen,
ich möchte hier mal eine variante zur diskussion stellen, von der ich nicht weis ob die idee nicht schon ein andere vor mir hatte. ich konnte dazu im netz aber nichts finden.
zum anseilen wird ja standardmässig der doppelachter verwendet, oder alternativ der doppelte bulin/palsteg.
der doppelachter ist leicht zu knüpfen hat aber den nachteil dass er sich sehr schnell recht stark zuzieht und manchmal nach dem abseilen oder nach einem sturz nur schwer wieder zu öffnen bzw. aufzubrechen ist.
der doppelte bulin wiederum ist leicht zu lösen aber schwer(-er) zu knüpfen und für den partner schlechter zu kontrollieren. besonders natürlich für einsteiger.
daher habe ich mir eine variante des doppelten achters ausgedacht, bei welchem das seilende zum schluss noch einmal durch die erste, dem körper am nächsten liegende schlaufe gesteckt wird. dazu muss das seilende statt der übliche ein bis zwei handbreiten etwa drei handbreiten lang sein.
im sturzfalle also, wenn sich der knoten extrem zu zieht, muss man nur das seilende aus der letzten schlaufe wieder raus ziehen und schon ist im knoten wieder genug luft um diesen leichter zu lösen.
ein weiterer vorteil wäre zudem dass das seilende immer sicher nach unten verstaut ist und im sturzfalle nicht dem kletterer entgegen schlägt/peitscht.
wenn ich da keinen kompletten denkfehler habe müsste dies keinen nachteil in sachen sicherheit haben.
schaut euch die bilder an und sagt mir ob ich richtig liege. |
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Peter Knipp
Beiträge: 18
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Beitrag vom: 23.10.2016 - 13:17
im zugezogenen zustand:
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Peter Knipp
Beiträge: 18
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Beitrag vom: 23.10.2016 - 13:18
lösen: |
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Peter Knipp
Beiträge: 18
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Beitrag vom: 23.10.2016 - 13:31
das lösen geht einfacher wenn man eine kleine schlaufe stehen lässt:
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Peter Knipp
Beiträge: 18
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Beitrag vom: 23.10.2016 - 13:32
strammziehen des knotens (danach die schlaufe kleiner ziehen):
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Kalle Demetz
Beiträge: 3324
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Beitrag vom: 23.10.2016 - 21:36
Es ist schwer zu beurteilen, aber ich würde an dem Knoten, an dem mein Leben hängt, keine Experimente machen.
- ich sehe keinen Handlungsbedarf, da der 8ter eigentlich immer aufgeht, wenn man weiß wie.
- jede Umwindung beeinflusst die Stabilität eines Knoten. Daher müsste erst mal ausgibig getestet werden, ob der Knoten auch genauso gut hält wie original.
- die Regel mit den 5 parallelen Seilpaaren wird gebrochen, was gerade für Anfänger die Kontrolle erschweren dürfte
- bei einem korrektem Seilende (10-facher Seildurchmesser) schnalzt das Seilende nicht nach oben
- zu guter Letzt möchte ich nochmal an den ersten Punkt verweisen |
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Petra Küster
Beiträge: 14
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Beitrag vom: 24.10.2016 - 08:44
Unabhängig davon ob der Knoten hält, gibt es noch ein weiteres Problem/Risiko: Je nach dem, wie groß man die zusätzliche Schlaufe macht, entsteht der optische Eindruck, dass es eine zusätzliche Schlaufe gibt, die man belasten kann. Sichert man sich allerdings dort (z.B. an einem Fixpunkt zum Rasten oder Umsteigen) oder sichert ein Bergretter den Kletterer dort und wird die Schlaufe belastet, können sich alle vorstellen was passiert.
Das gleiche Problem hat auch der einfache Bullinknoten, der nicht sicher unter Ringbelastung ist und der daher schon lange nicht mehr empfohlen wird. |
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Martin Grulich
Beiträge: 1067
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Beitrag vom: 24.10.2016 - 11:27
Hallo Peter,
ich denke auch, dass man aus den angegebenen Gründen den Achterknoten nicht modifizieren sollte.
Und noch ein Argument: Schon wieder ein Knoten mehr.
Ich finde es übrigens immer am besten, wenn man einen Partnercheck im eigenen Interesse macht:
Ich frage meinen Partner vor dem Losklettern immer, ob sein Knoten passt. Im eigenen Interesse sollte er jetzt also noch mal nachschauen.
Viele Seilpartner schauen mir auch im eigenen Interesse auf die Finger, wenn ich das Seil in das Sicherungsgerät* einlege. Da wurde ich schon mehrmals erwischt, weil das Seil im Click Up/Smart falsch rum drin war
Gruß Martin
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Anna Witt
Beiträge: 985
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Beitrag vom: 24.10.2016 - 13:29
Ich finde die Idee ganz klever und kreativ, wenn sich so der Achter besser öffnen liesse. Schreib doch mal den Sicherheitskreis vom DAV an. Jeder Knoten reduziert die Haltekraft des Seils nicht unerheblich, aber nach meiner Logik müsste die Reduktion hier geringer sein, als beim normalen Achter. Ein Test wäre trotzdem sehr interessant. |
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Richie Bauer
Beiträge: 180
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Beitrag vom: 24.10.2016 - 14:05
Ich schätze, vom DAV würden obige Argumente dagegen kommen (zu Recht wie ich finde)
- kein weiterer Knoten
- nicht so übersichtlich
- eine Schlaufe, die nicht hält (deshalb macht man keinen Halbschlag mehr)
Wem der 8er zu schwer aufgeht sollte einfach den Bullin machen. Oder er macht den 9er... |
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