Kletterst du noch oder filmst du schon?
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Plauderecke
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Anna Witt
Beiträge: 985
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Beitrag vom: 07.03.2015 - 22:27
Ist euch das auch schon aufgefallen?
In den letzten Jahren hat man sich ja so langsam daran gewöhnt, auf dem Weg zum Boulder Slalom um all die Stative mit Filmkameras zu laufen, die hinter jeder poppligen 6a stehen und jede noch so hässliche Begehung filmen.
Aber immer mehr schwappt dieser Trend auch ins Seilklettern über: zunächst in den höheren Graden, mittlerweile auch schon hinter irgendwelchen Achtern, bald wohl hinter jedem 3er. Irgendwie habe ich manchmal das Gefühl, dass das Filmen und Ins-Netz-Stellen wichtiger ist, als das Erlebnis des Kletterns selber. |
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Kalle Demetz
Beiträge: 3324
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Beitrag vom: 07.03.2015 - 22:52
Ich filme schon.... |
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Anna Witt
Beiträge: 985
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Beitrag vom: 07.03.2015 - 22:54
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Andi Müller
Beiträge: 26
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Beitrag vom: 08.03.2015 - 11:44
Ist es Euch schon aufgefallen, in den letzten Jahren gibt es immer mehr Foren, auf denen mann/frau über den Klettersport schreiben, bemeinen und belehren und immer froh sind, wenn irgendwer irgendwas hochlädt oder bebildert, damit mann/fau was zum gucken hat, statt in der Zeit ans campusboard* zu gehen oder sich um den Lebenspartner(in) zu kümmern ? |
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Kalle Demetz
Beiträge: 3324
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Beitrag vom: 08.03.2015 - 11:54
das ist nicht nur beim klettern so, sondern in allen lebenssituationen (facebook, youtube, andere sportarten, kochen etc.). ich denke, die mischung machts...
ich gebs echt zu, dass ich die letzte zeit mehr lust auf fotografieren und filmen habe, wie aufs klettern selbst. ich habs beim klettern immer sehr entspannt gehalten und so macht es mir spaß. ich will mit freunden raus in die natur, 3-4 touren klettern, ein bisschen fotografieren, in der sonne liegen, am abend ein lagerfeuer machen etc. - was ist falsch dran?
klar entspricht das nicht dem verbissenen kletterer, der sich im winter die finger einfriert oder mit baustrahler an den fels fährt, um am abend länger klettern zu können (bitte nicht lachen, diesen winter live erlebt). aber das war ich noch nie und werde ich auch nie sein |
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Andi Müller
Beiträge: 26
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Beitrag vom: 08.03.2015 - 13:58
Nicht mehr "verbissen" zu sein (danke für den Heizstrahler....geiles Kopfkino...)hat glaub ich nix mit der Frage zu tun, warum man sich beim bouldern, insbesondere bis mittleren Schwierigkeitsbereich filmen muss...für einen selbst, oder für Freunde, gar Fremde ??? Es gibt halt schon peinliche Bilder/Filmchen, muss jede(r) selbst für sich entscheiden, Du Kalle (wie andere) haben ja auch von sich ne "Sahneperspektive" hier gepostet...Ihr klettert aber auch ab 8 aufwärts...Grundsätzlich finde ich, dass es viel zu wenig SCHÖN gemachte Filmchen von "Durchsteigungen" gibt, iss ja auch klar, bei dem Aufwand, den man betreiben muss und nix dran verdienen kann...
Aber wo ist denn mal wieder die Grenze, bei 7b+ oder darf mann/frau erst ab 10- filmen...???
Und das Bierchen nach 3-4 Touren hab ich auch früher schon bevorzugt, anstatt noch Klettermeter zu machen |
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Hartwig Pudzich
Beiträge: 142
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Beitrag vom: 08.03.2015 - 18:48
Muß Anna recht geben, es ist interessant zu sehen, wobei ich sagen muß das ich das was ich im Netz finde manchmal auch schon als Beta genutzt habe.
Teilweise ist es schon nervig wenn in bekannten Gebieten vor und auch neben jeder bekannten Route / Boulder zig Kameras und Stative parat stehen.
Ansonsten ich fotographiere und filme nicht, ab und zu muß ich aber vor der Kamera agieren.
Jeder wie er mag ;)
Grüße
Hartwig |
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Felix R.
Beiträge: 22
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Beitrag vom: 08.03.2015 - 20:18
Ich kann Anna gut verstehen. Klettern und grad das bouldern wird immer mehr zum trendsport und das viele filmen und fotografieren dient dann primär der Profilierung. Man bekommt den Eindruck, dass das eigentliche Klettererlebnis für einige Leute nur beiwerk ist. Und wenn man "überzeugter" Kletterer ist kann ich verstehen, dass einem das wie eine Entweihung des ganzen vor kommt.
Natürlich ist gegen Erinnerungsfotos und -Filme von BESONDEREN Routen (für manche evtl auch schon ne 5) nix zu sagen und das mit Freunden zu teilen ist auch ok. Schwer ist es wie Anna auch schon andeutet zwischen diesen beiden Punkten ne Grenze zu ziehen. |
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Anna Witt
Beiträge: 985
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Beitrag vom: 08.03.2015 - 20:30
Ja, genau das meine ich, Felix.
Ich habe überhaupt nichts gegen Kletterfotos und habe auch schon mal nen Film von nem besonders schönen Boulder gemacht.
Ich finde diese neue Entwicklung auch nicht für mich persönlich schlimm, solange ich den Kameras noch entkommen kann. Es ist einfach nur ein bisschen traurig zu sehen, wie das Erlebnis zweitrangig wird und nur noch das, was man ins Netz stellen kann zählt. Es ist so, als ginge die Fähigkeit die Gegenwart zu geniessen und in der eigenen Seele zu speichern, verloren. |
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