Kletterrucksack
Kletterforum ->
Ausrüstung
|
|
|
Robin Flachsmann
Beiträge: 4
|
Beitrag vom: 26.06.2015 - 21:18
Hey Leute,
ich bin jetzt seit einigen Monaten am Klettern und möchte jetzt richtig in die Mehrseillängenrouten einsteigen.
Ich bin jetzt auf der suche nach einem Kletterrucksack* den ich mit zum Klettern nehmen kann und auch während dem Klettern anhaben kann (falls ich nicht mehr zum Einstieg komme).
In den Rucksack sollte ein 60m Seil, meine Expressen, Gurt, Schuhe und noch paar kleine Sachen reinpassen.
So einen zu finden ist noch nicht so schwer. Aber jetzt noch folgendes:
-Wenn ich am Einstieg bin und mein Seil mit Plane, Gurt Schuhe und Expressen raus genommen habe, muss ich den Rucksack "verkleinern" können, damit der beim Klettern nicht stört.
Kennt da vlt einer von euch einen?
Aussehen spielt für mich keine Rolle ;)
Danke schon mal :) |
Seitenanfang |
|
|
|
Martin Grulich
Beiträge: 1067
|
Beitrag vom: 26.06.2015 - 22:24
Hallo Robin,
wenn Du in Deinen Rucksack alles reinpacken willst, brauchst Du auf jeden Fall ein Modell mit mindesten 50 Liter Volumen. Der ist dann schon ganz schön groß. Ich würde mir ein kleineres Modell mit relativ kleiner Deckeltasche kaufen. Wenn der Rucksack schön voll ist, kann man dann das Seil oben drauf legen und mit der Deckeltasche festzurren. Das hat man zumindest früher immer so gemacht. Ein Kletterrucksack* sollte auf jeder Seite 2 Kompressionsschlaufen haben. Dann kann man ihn ganz flach machen und das stört dann beim Klettern am wenigsten. Sonst sollten außen möglichst keine Schlaufen dran sein. An Schlaufen bleibt der Rucksack in Rissen und Kaminen nämlich gerne hängen. Ganz oben sollte aber eine kleine Aufhängeschlaufe sein, die normalerweise auch nicht stört. Reißverschlüsse taugen an einem Kletterrucksack* für MSL auch nichts, weil sie nicht wasserdicht sind und auch kaputt gehen können. Den Seilsack würde ich bei MSL übrigens zu Hause lassen. Beim Klettern zählt jedes Gramm.
Bei einer Seilschaft reicht oft auch ein einziger Rucksack. Der eine trägt den Rucksack und der andere die Seile. Bei längerem Zustieg kann man dann zwischendrin abwechseln.
Grundsätzlich kann ich Dir nur empfehlen, Deine ersten MSL-Ausflüge nur mit einem erfahrenen Seilpartner anzugehen. Der kann Dich dann bei Deiner Ausrüstung auch am besten beraten.
Gruß Martin |
Seitenanfang |
|
|
|
Robin Flachsmann
Beiträge: 4
|
Beitrag vom: 26.06.2015 - 23:00
Hey ja viele Danke erst mal für deine schnelle Antwort :)
Ich hab im Internet mal einen Rucksack gefunden.
http://www.bergfreunde.de/moon-climbing-aerial-pack-seilrucksack/
Wäre der was?
Der hat jetzt 38l, aber laut Bewertungen soll da echt viel reinpassen ;)
Das Problem ist dann halt, wenn ich den Hüftgurt zumache zum Klettern, dann stört das beim klettern oder?
|
Seitenanfang |
|
|
|
Anzeige
|
Andi Müller
Beiträge: 26
|
Beitrag vom: 27.06.2015 - 05:59
High Robin,
Martin wollte Dir sagen, dass beim MSLn, insbes. im Gebirsch, der Seilpartner, insbes. der ERFAHRENE viel wichtiger ist, als DER richtige Rucksack, zumal, wie Martin ja schonschrieb, da man eh nur einen Rucksack hat und nur einer den trägt (meißtens bis UIAA 6/7 der Nachsteiger, ab UIAA 8 punktuell meißtens keiner, da man da mehr auf "Geschwindigkeit" setzt und alles auf eine Karte setzt)...ich würde das zumindest tun, es sei denn, die Tour geht über so ca. 18 SL raus, je nach Gebirge...
Lies Dir dir Martins Antwort nochmal durch (bzgl. auf was man achten sollte) und kauf Dir dann einen gut getesteten Markenrucksack, speziell zum Klettern, irgendwann im Ausverkauf...aber erst NACH DEINER SEILPARTNERWAHL...
"Mein" Kletterrucksack* sollte so klein wie möglich sein, d.h. WENN ich einen dabei hätte, müsste da Platz sein für 2 Prs.:
1. Wechselshirt, Fleecejacke, Fleece Mütze und Fleecehandschuhe, Biwacksocken
2. Regenschutz/Biwacksack
3. Erste Hilfe/Stirnlampe/Handy
4. 2-3l Wassser
5. Powerriegel und Ritter Sport Traube Nuss (die 400g Tafel)
da wären wir so bei Deinen 38l...obendrauf sollte dann noch en büschen Platz sein für die nervigen Friends, etc. beim Abstieg, der Rest wird am Gurt getragen, bis man am Einstieg oder in der Hütte ist. Sieht auch viel cooler aus, sollte man dem "schnöden" Bergwanderer begegnen...
Und für 90 % aller Touren hat meine Hüftgurttasche für erste Hilfe, Handy ne 0,5er A-Schorle und 3 Snickers komplett gereicht...alles andere am Gurt ODER mein Seilpartner HAT den Rucksack |
Seitenanfang |
|
|
|
Martin Grulich
Beiträge: 1067
|
Beitrag vom: 27.06.2015 - 11:57
Hallo Robin,
gut, dass Du den Hüftgurt ansprichst. Den braucht man, damit die Schultern (Durchblutung) und die Lendenwirbelsäule (beim Zu- und Abstieg) entlastet werden.
Auch gut, dass Du Dir den Arial Pack als Beispielrucksack ausgesucht hast. In der Produktbeschreibung steht ja ganz klar drin, dass der was für die Pfalz oder für die Fränkische ist. Für Mehrseillängen ist er aber ein gutes Negativbeispiel:
Das ist ein Rucksack zum normalen Sportklettern (Einseillängen). Die Kompressionsriemen sind auf der Rückseite und nicht an den Seiten. Damit bleibst Du z. B. in Kaminen wunderbar hängen . Das integrierte Metalltragegestell bedeutet Klettern mit Zusatzgewicht. Entweder eine herausnehmbare Rückenpolsterung in Form von einem Stück Schaumstoffmatte oder garnix. Durch geschicktes Packen (Pulli/Regenjacke am Rücken) kann man auf sowas eigentlich verzichten. Die knubbeligen Friends und alles was drückt kommt oben rein oder gleich außen dran. Macht sich eh gut, gell Tom . Ganz unten muss was Weiches rein, weil da kommt durch den Hüftgurt Druck auf den Rücken.
Frontloader-Funktion, Rollverschluss, Seitentaschen, integrierter Seilsack und sonstiger Schnickschnack sollten eben nicht dran sein. Bei MSL ist weniger = mehr. Aber eine Deckeltasche. Darunter kann man wie schon gesagt ein Seil, einen Satz Keile, eine Jacke oder auch einen Schlafsack super transportiern. In die Deckeltasche kommt z. B. Geldbeutel, Autoschlüssel, Ritter Sport.
Beim Kletterrucksack* ist das heutzutage ähnlich wie mit Kletterschuhen. Früher gab´s fast nix und die meisten sind mit dem Salewa Mont Blanc oder sowas rumgerannt/geklettert . Heute ist die Auswahl unüberschaubar und da ist für jeden was dabei. Im Internet bestellen ist aber Fehlanzeige. Nimm am besten Dein Kletterzeug und gehe damit in ein Bergsportgeschäft. In den Rucksack Deiner Wahl packst Du dann Dein ganzes Geraffel und hängst Dich damit an die obligatorische Minikletterwand. Die Schultergurte dürfen weder am Hals scheuern (zu eng) noch von den Schultern rutschen (zu weit). Gegen letzteres gibt´s auch ein Halteband mit Klickverschluss an den Schultergurten (Verkäufer fragen). Der Rucksack muss vollgepackt auch halbleer (zum Klettern) perfekt passen. Dabei kann Dir kein Verkäufer oder sonst wer helfen. Außer Du hast falsch gepackt .
Der Verkäufer kriegt wahrscheinlich große Augen, wenn Du in diesem Stil probepackst
Und erst recht, wenn Du sagst, dass Du für so einen Rucksack allerhöchstens 50,- Euro ausgibst
Für viele MSL ist aber, wie Tom schreibt, die Hüfttragetasche erste Wahl. Der tiefe Schwerpunkt ist beim Klettern günstiger, man kommt besser an den Chalkbag* ran und in Kaminen/Rissen kann man ihn einfach am Bauch tragen. Känguru-Like . Man hat dann halt die Zustiegsschuhe am Gurt baumeln...
Wie Du siehst, wirst Du Dir wohl noch mal Gedanken machen müssen und dann am besten eine Checkliste schreiben, bevor Du in den Klettershop gehst. Möglicherweise wirst Du nicht alle von mir genannten Features unter einen Hut bringen. Bei kleineren Rucksäcken sind zur Zeit zum Beispiel Reißverschlüsse in und Deckelklappen out.
Das Leben ist halt ein Kompromiss - aber schau Dir zum Beispiel mal den Simond Alpinism 22 oder 32 an. Erhältlich bei Decathlon. Das Zeugs, was man nicht braucht, kann man ja abschneiden
Gruß Martin |
Seitenanfang |
|
|
|
Martin Grulich
Beiträge: 1067
|
Beitrag vom: 27.06.2015 - 12:44
Habe mir den Simond Alpinism 32 auf der Decathlon-Seite noch mal genauer angeschaut. Bis auf eine negative Rezension (wahrscheinlich kein Sportkletterer) sind alle mit dem Rucksack zufrieden. Die Antwort von Decathlon bezüglich Rückenbelüftung finde ich zutreffend. Auf dem Video kann man z. B. sehen, wie man ein Seil unter der Deckeltasche transportiert.
Habe selber 3 Simond-Rucksäcke und bin mit denen sehr zufrieden. Wenn ich einen MSL-Rucksack brauchen würde, würde ich mir den sogar bestellen, zu Hause Probe packen und bei Nichtgefallen zurückschicken.
Gruß Martin |
Seitenanfang |
|
|
|
Anna Witt
Beiträge: 985
|
Beitrag vom: 27.06.2015 - 12:46
Bisschen zu gross, aber was hälst du von dem , Martin?
http://www.bergfreunde.de/black-diamond-stone-45-kletterrucksack/ |
Seitenanfang |
|
|
|
Anzeige
|
Martin Grulich
Beiträge: 1067
|
Beitrag vom: 27.06.2015 - 13:31
Ja, vielleicht bissl zu groß, aber darüber kann man streiten.
Mit arschglattem Hinterteil und ballistischem Nylon wohl der Schrubbrucksack für gestandene Kaminkletterer und Offwidthler . Marke unkaputtbar (vielleicht). Vielleicht ist "ballistisches Nylon" aber auch nur so ein Schlagwort. Rezensionen gibt´s zu dem Rucksack leider noch keine.
Was mir nicht so gefällt:
Sehr breiter Hüfttragegurt. Der könnte den Hüftgurt beim Klettern eventuell überdecken und ich kriege Probleme, das Material von den Materialschlaufen zu lösen.
Ein Pfund schwerer als der Simond.
Der Preis. Ballistisches Nylon hat wohl seinen Preis
Hallo Robin,
wir legen uns für Dich ganz schön in´s Zeug, gell . Hast Glück, dass heute so ein Sauwetter ist
Gruß Martin |
Seitenanfang |
|
|
|
Martin Grulich
Beiträge: 1067
|
Beitrag vom: 27.06.2015 - 13:56
Der bei Bergfreunde.de reduzierte Black Diamond Speed 40 könnte vielleicht auch was sein. Die letzte Rezension unterschreibt, dass der Hüfttragegurt die Materialschlaufenfunktion nicht einschränkt. Das SwingArm-System hört sich auch gut an. Muss man halt ausprobieren.
Die Kompressionsgurte gehen sehr weit nach hinten (schlecht in Kaminen), das Gewicht und der Preis sind höher, als beim Simond. Also ich würde wohl bei dem bleiben...
Gruß Martin |
Seitenanfang |
|
|
|
Andi Müller
Beiträge: 26
|
Beitrag vom: 27.06.2015 - 15:46
Ich bleib dabei, der beste Rucksack ist der, den mein Seilpartner trägt! Basta! |
Seitenanfang |
|
|
|
|