Hat jemand Tipps zu Projekten
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Tina Fraunholz
Beiträge: 238
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Beitrag vom: 25.07.2014 - 10:06
Hallo erst einmal,
Ich habe es endlich einmal geschafft ein zweites Mal mit voller Absicht an einen Fels zu gehen, um eine Route doch endlich komplett durchzusteigen. Mein Kletterpartner wusste bescheid, dass ich heute NUR diese Tour schaffen will.
Es war sehr warm, aber es war ein nach Norden ausgerichteter Fels im Schatten, leider fanden das am WOEND auch viele andere Kletterer sehr attraktiv , aber meine Tour war frei. Nach einer leichten Einklettertour, bin ich dann sofort eingestiegen, nicht dass die noch von den Riesengruppen stundenlang in Beschlag genommen wird. ( Lieber stundenlang von uns ).
Ich bin sie nun vorgestiegen, aber nicht durch (an den selben Stellen wie beim ersten Besuch hatte ich Probleme.
Nach langer Pause bin ich sie dann ein zweites Mal vorgestiegen, ging schon besser, trotzdem es hat sehr viel Kraft gekostet. Mir war schon klar, dass schaff ich heute nicht mehr, deshalb habe ich gedacht, jetzt probiere ich es im Nachstieg, damit ich die Stelle mir ausbouldern kann.
Überraschenderweise bin ich schon vor der Stelle einmal durch drüberziehen nicht mehr echt weitergekommen. Den schweren Zug VOR der Schlüsselstelle (den habe ich sonst immer noch auf Anhieb geschafft) habe ich auch nach 15 Versuchen nicht geschafft. An der Schlüsselstelle war ich dann so fertig, dass ich nur noch irgendwie hoch bin, mir nichts gemerkt habe... das war es dann für den Tag....
Verdammt NUR 3 Versuche an einem Tag da hab ich doch was falsch gemacht! Oder war es doch die Hitze? Jedenfalls hatte ich am nächsten Tag Muskelkater im Bauch und Rippenbereich ( da gibt s Muskeln?!?!)
Hat von euch Profis jemand Tipps, wie macht ihr das mit euren Projekten?
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Chris Bauer
Beiträge: 322
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Beitrag vom: 25.07.2014 - 10:19
Drei Versuche sind bei einem Projekt am Limit bei mir normal, der letzte ist dann nur noch ein Abbaugo und endet meist früh. Wobei es natürlich auch Routen gibt bei denen ich mehr ernsthaft Versuche machen kann.
Ich hänge aber erstmal die Exen gemütlich ein und mache nochmal die Einzelzüge, sozusagen ein spezifisches aufwärmen und so kann ich mir auch nochmal alle Züge einprägen.
Da gibt es viele Muskeln die sehr vernachlässigt sind, mach mal eine Stunde Pilates da lernst auch noch ein paar in der Region kennen.
Wie du am besten am Limit kletterst musst selbst rausfinden, ich kenne Leute die wärmen Null auf und andere Klettern erst 5 Touren. |
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Tina Fraunholz
Beiträge: 238
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Beitrag vom: 25.07.2014 - 11:02
Uff- das finde ich ja sehr beruhigend, dass drei Versuche normal sind. Hab schon gedacht ich bin die totale Kraft- und Konditions-Null und das Alter hat erbarmungslos zugeschlagen..... obwohl ich immer Sport und auch schon gelegentlich Pilates ( ja da gibt es immer wieder Überraschungen, was einem weh tun kann) gemacht habe.
Wahrscheinlich wäre der Zweite Versuch im Toperope besser gewesen, um die Züge sich einzuprägen.
Da muss ich glaube ich noch OFT hin, wenn ich immer nur DREI Versuche habe.....aber vielleicht fällt es mir in einem halben Jahr auch viel leichter. Es kommt bei mir auch immer darauf an wer da unten zum Sichern steht. Und es ist ja auch nicht so einfach immer jemanden zu finden, der mit einem projektiert, oder sich dann bereit erklärt an so einem Projekttag mitzugehen.
Viele die ich kenne wollen oft nur möglichst viel an einem Tag klettern, ich möchte eigentlich immer möglichst schwer klettern. Hat zur Folge, dass ich mich oft beim Klettern gehetzt bzw. genötigt fühle zu Klettern zu Sichern, dabei würde ich gelegentlich gerne anderen zuschauen, wie sie "meine Route", die ich gerade Nicht geschafft habe klettern, um sie dann noch einmal zu versuchen. Aber da muss ich ja schon wieder Sichern, damit meine Partner auf Ihr "Anzahl" kommen. Ist jetzt ein bisschen krass ausgedrückt.... aber ich glaube durch meine lange Kletterpause ist bei mir das Gefühl entstanden ich muss was Nachholen, was ich natürlich nie schaffe... |
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Chris Bauer
Beiträge: 322
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Beitrag vom: 25.07.2014 - 11:46
Es gibt auch Leute die machen in einer 11 Revolverversuche, aber die normalen Kletterer die ich so kenne haben max. 3-4 gute Versuche und dazwischen 20-40min Pause.
Kondition kann man sicher immer noch verbessern, also los!
Toprope mag ich nicht so arg, mir ist zum einhängen ein Clipstick lieber weil ich will mich ja aufwärmen und nicht platt machen. Aber ich vermute deine Kletterpartner steinigen dich wenn mit Clipstick ankommst. .
Ich würde also das einhängen zum aufwärmen und einprägen nutzen um danach gleich einen scharfen Go im Vorstieg machen zu können.
Dann solltest dich mal nach anderen Kletterpartnern umsehen, scheint ja vom Kletteransatz nicht zu passen. Die Kletterwelt teilt sich oft in Spuler und Projektierer.
Bei mir gibt es Klettetage da komme ich vielleicht auf 20min Kletterzeit und ebensoviel Sicherungszeit, gerade wenn der Partner auch nur Versuche macht. Manachmal geht sogar wenn wir zu Dritt sind das gezetere los wer als nächster rein muss
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Tina Fraunholz
Beiträge: 238
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Beitrag vom: 25.07.2014 - 13:25
Das würde ich und auch meine Kletterpartner nicht so eng sehen mit dem Clipstick, haben nur keinen. Ich hab mir mal die "Panik-exe" jetzt zugelegt. Gesundheit geht vor! Ich hatte jetzt schon häufig folgendes Problem:
Der eigentlichen Route ist ein leichter ca. 3-4 m hoher Fels vorgelagert, dann steht man ganz toll auf diesem Fels oder auch Band und der erste Haken, der für alle "Normal" großen erwachsenen Menschen nun problemlos erreichbar ist, ist bei mir erst nach zwei Zügen erreichbar.... Bei einer Route, die ich nicht kenne, an meinem Limit, fällt mir das VOR dem ersten Haken ganz schön schwer.
Aber du meinst schon den Clipstick ausschliesslich für den ersten Haken, oder nimmst du den mit hoch? In meinem Projekt war der erste Haken noch kein Problem, und ja Toprope ist eigentlich doof. Ich klettere da meistens unsauber, und im Überhang macht es gar keinen Sinn bzw. da kostet es mehr Kraft auszuhängen, als einzuhängen... und wehe man braucht gerade nach dem Aushängen ne pause - dann kommt man nimmer hin.
Ich seh das mit dem Rotpunkt und Pinkpoint auch nicht so eng, mir ist klar , dass ich bei einem Projekt immer nur PINKpoint das dann, wenn ich es schaffe, gemacht habe. Da fange ich nicht an das abzubauen, nur um das Ganze dann auch Rotpunkt gemacht zu haben. Genauso wie es mir schon passiert ist, dass ich beim einen Mal was Pinkpoint gemacht habe habe und beim nächsten Mal hab ich das auch Problemlos Rotpunkt gemacht, ist es mir schließlich schon passiert, dass ich an einem Tag was onsight vorgestiegen bin und beim nächten Besuch an dem Fels bin ich es nicht einmal mehr durchgestiegen....
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Chris Bauer
Beiträge: 322
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Beitrag vom: 25.07.2014 - 14:12
Welche route probierst du?
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Tina Fraunholz
Beiträge: 238
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Beitrag vom: 25.07.2014 - 14:36
Das hab ich dir persönlich geschrieben, will damit nicht so in die Öffenlichkeit! Ist kein Projekt im High End Bereich, bewege mich sicher bis zu meinem Lebensende im einstelligen Bereich |
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Andi Müller
Beiträge: 26
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Beitrag vom: 25.07.2014 - 15:02
Zitat: ...der erste Haken, der für alle "Normal" großen erwachsenen Menschen nun problemlos erreichbar ist, ist bei mir erst nach zwei Zügen erreichbar.... Bei einer Route, die ich nicht kenne, an meinem Limit, fällt mir das VOR dem ersten Haken ganz schön schwer.
Ich hab das Problem ununterprochen in sehr vielen Routen! Ich weiß mittlerweile ganz genau, um wieviel zB. ein Christian Weigend größer ist als ich... ;) Hab auch eine Panikschlinge, hab mir aber zum Geburtstag einen Teleskop-Clippstick gewünscht, weil ich gesehen habe, wie sich eine starke Österreicherin den einfach ganz ungeniert an den Gurt gehängt hat, um sich ihr Projekt einzuhängen... Allerdings ist mir mein 1,85 großer Freund auch eine ganz gute Hilfe.
Thema Projektieren
- ich finde es wichtig, sich auf die Tritte zu konzentrieren, lieber ein Tickmark zu viel setzen, erspart einem einigen Ärger und wertvolle Zeit, insgesamt sollte man sich auch nicht zu schade sein, Passagen nochmal zu überdenken wenn man merkt, dass sie im Durchstiegsversuch z.B. viel zu viel Kraft kosten
- Mit dem Thema Clippen taktisch klug umgehn: ich verlängere zB. viele Exen "psychologisch", Doppelt clippen macht mir persönlich weniger als weit über den Haken rauszuklettern und ich knall die Griffe weniger zu)
- Wieviele Versuche man pro Tag hat, hängt auch vom Charakter der Route ab: Routenlänge und Steilheit... und auch der Progress ist ein anderer. Eine plattige oder senkrechte Route kann einem im ersten Versuch unmöglich vorkommen und im zweiten dann schon der Durchstieg sein, in einer steilen, hallenähnlichen Route kann es passieren, dass einem ständig am selben Punkt die kraft aus geht und man nicht weiter kommt.
Aber zweck steiler Routen solltest du vielleicht eh jemand anderes fragen... |
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Tina Fraunholz
Beiträge: 238
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Beitrag vom: 25.07.2014 - 15:41
Nochmal die Frage mit dem Clipstick: den nimmt man echt mit und hängt jeden Haken vor? Ich habe bisher nur Leute gesehen, die damit den ersten Haken geclippt haben.
Dann zu den Tritten ( da sieht man, dass ich echt noch viel Erfahrung nachholen muss) echt sau doof: An Stellen die ich nicht schaffe und dann im Seil sitze, mach ich in trittaremn Gelände dann auch gerne mal Tickmarks für die Füße. Stelle dann aber beim nächsten Versuch fest, dass ich totalen Scheiß angetickt habe, die Tritte wären gut, aber sind nicht erreichbar oder an der völligen falschen Stelle, da fang ich an zu zweifeln an meinem Körpergefühl und meiner Sportlichkeit, wie man sich so (von der Lage) schlechte Tritte ticken kann.
Das Exen verlängern, glaube ich bringt mir nichts, mir macht es nichts aus ein wenig auch über den Haken zu klettern, außer ich halte es objektiv für gefährlich - Groundergefahr oder so. Und im Gegensatz zum ersten Haken fällt mir meine geringe Körpergröße hier nur selten auf. Und im Notfall hab ich die Panik-Exe dabei, die ich bisher aber bis auf den ersten Haken, immer vergessen habe. Da muss mich schon mein Sicherer daran erinnern. Der hat mir auch mal im Pinkpoint Versuch (nach meinem Abflug) geraten, dass ich doch statt zu fallen lieber die Exe als Griff benutzen soll ( hab ich bei Ihm schon oft gesehen), aber ich konzentriere mich so aufs Klettern, dass es mir gar nicht in den Sinn kommt. Manchmal wäre mir das schon lieber als zu fliegen. |
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Kalle Demetz
Beiträge: 3324
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Beitrag vom: 26.07.2014 - 08:47
Hallo Tina
Es ist ganz normal, dass man an der Leistungsgrenze nach ein paar versuchen platt ist, sonst wärs ja nicht die Leistungsgrenze
Tickmarks mag ich nicht so gerne, vor allem, wenn Griffe und Triitte angemalt werden, die völlig offensichtlich sind. Kleine und vor allem versteckte Griffe und Tritte sind o.k.
Tina denk Dir nichts, wenn deine geplanten Tritte nicht passen - man muss es auch erst lernen, sich Bewegungen im Fels vorzustellen. Wichtig ist, dass Du Dir Bewegungen überlegst. Du wirst dann sehen, dass die dann immer genauer passen.
Der erste Haken ist natürlich immer leicht vorzuklippen. Aber auch in der Tour geht das problemlos. Hierzu einfach Stand machen, den Clipstick hochziehen und den nächsten Haken vorklippen. Man kann den Clipstick dann einfach am Haken hängen lassen, sollte man ihn später nochmal brauchen. Aber vorsicht, ein Clipstick kann bei einem Sturz sehr gefährlich werden (vor allem, wenn er am Gurt hängt). Ein Freund bindet ihn immer an eine längere Reepschnur und zieht ihn in sicherer Entfernung hinterher.
Ich denke aber, wenn man jeden Haken vorklippen muss, dann ist die Tour einfach zu schwer. Die Einzelzüge sollte man schon immer klettern können. Wenn dann mal ne schwere Stelle kommt, ist der Clipstick eine große Hilfe. |
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