Tuberverbot nach schwerem Unfall im Kletterzentrum Kassel
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Sicherungstechnik
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Kalle Demetz
Beiträge: 3324
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Beitrag vom: 08.05.2015 - 10:26
Wieder schwerer Kletterunfall in Thalkirchen. Über das Sicherungsgerät* ist noch nichts bekannt, bin schon mal gespannt...
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.lendenwirbel-gebrochen-wieder-unfall-im-kletterhalle-mann-stuerzt-ab.73f89984-8f29-49f6-8d7c-7168cde96918.html
Randbemerkung: Letztes Jahr gabs in Thalkirchen 5 schwere Unfälle, einer davon tödlich. Dieses Jahr einen schweren Unfall im Januar. |
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Anna Witt
Beiträge: 985
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Beitrag vom: 08.05.2015 - 10:44
Nachdem was ich so über Thalkirchen gehört habe, fallen mir da die Ursachen "zu laut" und "zu voll" für mangelnde Konzentration ein. Das in Kombination mit schlecht geschulten Kletterern und viel zu dünnen Seilen muss ja zu Problemen führen. Ich würde in solchen Hallen den Vorstieg abschaffen und die Besucherzahl begrenzen.
Habe in den letzten Wochen zwei Beinaheunfälle mit GRIGRI erlebt/ beschrieben bekommen: jeweils korrekter Seildurchmesser, Sturz mit wenig am Sicherungsgerät* ankommendem Zug (in der Halle eher unwahrscheinlich), zweimal hat das Grigri* nicht blockiert,Bremskraft jeweils weit geringer als bei Achter/HMS/TUbe, einmal verbrannte Finger, einmal bewusst Ruck ausgelöst mit dann erfolgter Blockade.
Das passiert mit dem Achter nicht.
Also, kleiner, wahrscheinlicher überflüssiger Tip, weil man es sowieso automatisch macht:
Wenns Grigri* nicht blockiert, lasst auf jeden Fall das Seil über dem Gerät komplett los und löst bewusst einen Ruck mit eurem Körper aus. |
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Tina Fraunholz
Beiträge: 238
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Beitrag vom: 08.05.2015 - 11:16
zum Bericht:
" Das Sicherungsgerät* schloss nicht" ???? Was ist das nun für eine Ausdrucksweise? Ich bin auch gespannt auf die Ergebnisse der Untersuchung.... Kalle du hältst uns auf dem Laufenden?
@ Anna : mir ist das wirklich unerklärlich, wie das Grigri* NICHT zumachen kann, bzw wie jemand bei einem Sturz noch das obere Seil festhalten kann... da wäre dann die falsche hand am falschen seil.... dieser BEdienungsfehler passiert dann bei demjenigen auch am Tuber , Hms , Achter , Klickup etc..... |
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Andi Müller
Beiträge: 26
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Beitrag vom: 08.05.2015 - 19:06
auch wichtig, das gri gri ab und zu sauber machen.
da sammelt sich nemlich auch gerne dreck |
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Thomas Weinberger
Beiträge: 9
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Beitrag vom: 08.05.2015 - 19:27
Laut offizieller Stellungnahme handelte es sich
hier offenbar um einen Einbindefehler
der achter wurde nicht komplett zurück gefädelt
Das Sicherungsgerät* trifft hier keine Schuld
Bitte immer nen Partnercheck machen nur so
kann man solche Fehler minimieren |
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Thomas Weinberger
Beiträge: 9
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Beitrag vom: 08.05.2015 - 19:37
Sorry hab den Falschen Artikel gefunden
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Kalle Demetz
Beiträge: 3324
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Beitrag vom: 08.05.2015 - 21:10
Das war ein anderer Unfall |
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Anna Witt
Beiträge: 985
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Beitrag vom: 08.05.2015 - 21:55
@ Tina: Ich weiss ja nicht, wie du Seil ausgibst, aber ich habe bei Tuber, Achter, HMS und Grigri* immer eine Hand über/vor und eine unter/hinter dem Sicherungsgerät. Und genau da sind sie auch im Moment eines (unerwarteten) Sturzes. Beim Achter/ Tube/ HMS ist das auch überhaupt kein Problem. Beim Grigri* kann die obere Hand dazu beitragen, dass es nicht blockiert. Deshalb muss man sie dann bewusst los lassen.
DAV Lehrvideo:http://4-seasons.tv/film/grigri-bedienungsempfehlung-des-dav bei 1:58
Dort hält der Sichernde beim Sturz das Seil sowohl vor als auch hinter dem Gerät fest. |
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Kalle Demetz
Beiträge: 3324
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Beitrag vom: 09.05.2015 - 09:57
Anna, das kommt in der Praxis nicht vor. Man müsste mit der Hand vor dem Gerät den Sturz so entlasten, dass das GriGri* nicht mehr auslöst. Hier würde bei einem Seildurchlauf aber jeder sofort das seil loslassen, weil die Hand recht schnell heiß wird. Und wenn man die Bremshand festhält, blockiert es sofort. Problematisch wirds, wenn man beide Hände oben hat.
Das GriGri* hat andere Gefahrenquellen. Die viel gepriesene Gaswerkmethode beispielsweise. Richtig angewandt bremst sie zwar, erleichtert aber das Seilgeben kaum. Deshalb greifen die meisten Sicherer komplett im das Gerät.
Fast schon kriminell, sieht man aber sehr oft: Der Sicherer hält mit der linken Hand den Hebel fest, lässt das Bremsseil los und zieht mit der Bremshand das Seil aus dem GriGri. Manche Kletterer haben das so perfektioniert, dass sie gar nicht mehr zum Bremsseil zurückgreifen
Im Grunde genommen liegen alle Gefahren beim GriGri* am Losgelassenen des Bremsseils.
- leichten Kletterer im Toprope gesichert
- Kletterer hängt im Seil und entlastet dieses kurz
- Und die beiden oben beschriebenen Punkte (sind die häufigsten Unfallursachen)
Egal welche Sicherungsmethode - das Bremsseil lässt man nicht los. Bei Autotubern muss zusätzlich das Seil mindestens nach vorne, besser natürlich nach unten gehalten werden (mindestens 90 Grad). Bei Tuber hat man den geringsten Spielraum und das Seil muss nach unten gehalten werden (180 Grad). Dann bremsen alle Sicherungsgeräte. |
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Andi Müller
Beiträge: 26
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Beitrag vom: 09.05.2015 - 10:57
kalle: was verstejht ihr unter der gaswerkmethode?
ich habe es so gelernt, dass man beim seilausgeben, das bremsseil dennoch immer in der hand hat und den Mechanismßus nicht mit dem handballen blockiert. ist das damit gemeint? |
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