Kletterunfall, so leicht passiert es
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Sabine Fenske
Beiträge: 25
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Beitrag vom: 01.08.2011 - 10:33
Hallo,
ich habe mich gerade angemeldet, nicht ohne Grund, denn leider gibt es etwas negatives zu berichten.
Ich hatte vor geraumer Zeit einen Kletterunfall in einer Halle. Ich bin dort gestürzt, nicht tief (Toprope), also ca. 1 m und mit dem Fuß auf einen sehr großen Tritt aufgeschlagen. Ich habe schon länger gedacht, wenn ich an solchen, teilweise riesigen Teilen vorbeigeklettert bin: Oh, mann wenn du da mal abrutschtst hast du mind. einen dicken blauen Fleck oder diverse Schürfwunden. Nun mich hat es dann doch etwas schlimmer erwischt - Bruch im Sprunggelenk. Ich denke man sollte mal darüber nachdenken, ob es wirklich sinnvoll ist teilweise wirklich riesige Griffe oder Tritte anzubringen und so wie ich die Entwicklung sehe, werden die Teile eher noch größer als kleiner.
Liebe Grüße
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Kalle Demetz
Beiträge: 3324
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Beitrag vom: 01.08.2011 - 10:52
Im Top-Rope sollte ein 1m Sturz eigentlich nicht möglich sein, kann aber natürlich mal vorkommen und Du hattest da sicher viel Pech. Aber wenns dumm läuft, dann kann man sich auch beim Abrutschen vom Bürgersteig oder bei einem Tritt in ein Loch im Rasen verletzen.
Mit der Größe der Griffe und vor allem der Volumes (die ja schnell einen Meter oder noch größer werden) gebe ich Dir absolut recht. Und zu allem Überfluß gibts dann häufig auch noch scharfe Kanten. Die Entwicklung wird aber in diese Richtung weiter gehen, weil die Hallenbetreiber und Griffhersteller sehr bemüht sind, immer wieder Neues zu präsentieren.
Ich schaue mir jede Tour vorab kurz nach Unsicherheitsfaktoren an (im Freien wie in der Halle) und entscheide dann wie ich mich in der jeweiligen Situation verhalten werde bzw. steige in die ein oder andere Tour erst gar nicht ein.
Weiter kann ich Dir nur empfehlen, immer wieder Sturztraining zu machen. So traut man sich bei schwierigen Stellen auch kontrolliert zu stürzen, was wesentlich ungefährlicher ist, als ein unkontrollierter Sturz.
Nichts desto trotz kann man natürlich wie Du immer Pech haben und sich verletzen. In diesem Sinne wünsche ich Dir gute Besserung und dass Du ganz schnell wieder fit bist |
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Andi Huber
Beiträge: 71
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Beitrag vom: 01.08.2011 - 12:28
Sabine, ich wünsche Dir auch gute Besserung |
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Michael Weigel
Beiträge: 45
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Beitrag vom: 01.08.2011 - 13:14
Gute Besserung Sabine!
Mir ist vor Jahren etwas ähnliches passiert. Bei einem Vorstiegssturz bin ich mit dem Fuß auf einem großen Griff aufgeschlagen. Es war zwar nichts gebrochen, aber im Sprunggelenk waren alle Außenbänder und zwei Innenbänder gerissen. |
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Thorsten Wild
Beiträge: 601
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Beitrag vom: 01.08.2011 - 13:46
Hallo Sabine,
erst mal gute Besserung auch von meiner Seite.
@Kalle: 1m Toprope Sturz kriegt man recht fix hin. Wenn du bei uns in der Halle ein Seil Top-Rope einhängst (30m) geht das schon mal in ungünstigen Positionen (z.B. Silokante 7m) auch schon mal 4-5 Meter runter, alleine durch die Seildehnung.
Aber back to Topic...
...die Elemente an der Wand sind natürlich manchmal schon etwas grenzwertig (entweder das Element selber oder die Platzierung). In der Boulderwelt gab es mal einen Griff der wie ein Dorn aus der Wand ragte und die optimale Lösung an der Stelle war tatsächlich das du dein unteres Becken haarscharf an der Spitze drüber geschoben hast...ich hatte da schon immer wieder den Gedankengang: "...wenn du jetzt abrutschst...." Zum Glück ist nie was passiert.
Draußen hast du auch gelegentlich das Problem das es immer wieder Stellen gibt, die echt mies sind und du dir denkst: jetzt eine falsche Bewegung und ich lerne garantiert einen Helipiloten kennen.
Aber ich denke es wird sowohl Indoor als auch Outdoor nie ganz ohne sein, aber es wird glaube ich auch nicht (zumindest bis zu einem gewissen Grad) absichtlich so geschraubt. Es gibt in diesem Moment leider immer nur wenig Möglichkeiten...entweder man versucht sich an der Stelle oder man lässt sie aus. Das wichtigste ist denke ich da bei, das man keinen flaschen Ehrgeiz entwickelt.
Sowohl mein Seilpartner (der deutlich besser klettert als ich) und ich haben uns gestern an einer extrem bescheidenen Stelle im Vorstieg probiert. Nach dem wir beide keine vernünftige Lösung für die Stelle hatten und ein Sturz an dieser Crux echt übel gewesen wäre haben wir das Seil im Toprope eingehängt und an dieser Stelle bewusst stramm gesichert (bei den ersten Versuchen). Als wir dann die Bewegung raus hatten noch mal normal im Toprope. Aber wir waren uns beide einige...diese Stelle, dieses Jahr...nicht im Vorstieg.
Keinen falschen Ehrgeiz entwickeln...an brscheidenen Stellen entweder passen oder topropen...und wenn du im Toprope unterwegs bist und die Stelle echt blöd wird...strammer sichern lassen.
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Thomas Spandl
Beiträge: 194
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Beitrag vom: 01.08.2011 - 14:29
gute Besserung Sabine
Ich habe mitlerweile irgendwie die gewohnheit, das ich mir eher die Birne bei großen Griffen anhau |
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Thorsten Wild
Beiträge: 601
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Beitrag vom: 01.08.2011 - 15:20
@Thomas: Ich hab dir schon letztes Mal in MUC nahegelegt auch in der Halle beim Bouldern einen Helm zu tragen. |
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Thomas Spandl
Beiträge: 194
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Beitrag vom: 02.08.2011 - 08:02
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Sabine Fenske
Beiträge: 25
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Beitrag vom: 02.08.2011 - 09:45
Vielen Dank für eure lieben Wünsche
Soweit ich gesehen habe geht die Tendenz leider immmer mehr in die Richtung abenteuerlich große Griffe. Es gab wohl vor kurzem eine Messe auf der neue Griffe vorgestellt wurden und was ich da nur ansatzweise gesehen habe.....
Ich bin leider nicht unbedingt großgewachsen, daher muss ich sehr oft dynamisch klettern bzw. auch mal hie und da einen Sprung wagen, dadurch kommt es plus Seildehnung leicht zu Stürzen 1m und mehr ist ja normalerweise auch kein Problem. In diesem Fall war in der gleichen Route eine Anfängerroute geschraubt und da hier nun mal gerne große Griffe geschraubt werden, hatte ich leider das Pech mit meinem Fuß hier Bekanntschaft zu machen. Jetzt bin ich mal gespannt, ob ich den Sturz - falls ich je wieder klettern kann wieder aus meinem Kopf bekomme. Der Bruch ist leider ziemlich kompliziert und man muss abwarten, in wieweit der Fuß wieder normal beweglich bzw. belastbar wird. Im Moment bin ich zwischen Hoffen und Bangen, denn neben dem Klettern war ich immer sehr aktiv: Joggen, Radfahren, Yoga und eben Klettern und das alles mind. 1x wöchentl, Klettern meist 2x.
Hat jemand Erfahrung wie es ist nach einem Bruch evtl. sogar mit Metall in den Knochen zu klettern?? Mein behandelnder Orthopäde meint das wäre kein Problem, ich habe aber auch schon von anderer ärztlicher Seite gehört, dass davon abgeraten wird zu klettern solange Metall im Knochen ist (also müsste ich evtl 1 Jahr aussetzen). |
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